Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Dänemark bleibt die Börse wegen des "Großen Bettags" geschlossen. In Großbritannien findet wegen des "Early May Bank Holiday" kein Börsenhandel statt.
MONTAG: In Russland ruht der Börsenhandel wegen des "Tags des Sieges" (Nachholtermin für den 9. Mai).
TAGESTHEMA
TAGESTHEMA I
Der US-Jobreport für April, der am Freitag (14.30 Uhr MESZ) ansteht, wird voraussichtlich den größten Monatsverlust an Stellen ausweisen, der jemals verzeichnet wurde. Weil aufgrund der Pandemie weite Teile der US-Wirtschaft stillgelegt sind, rechnen Ökonomen mit einem Verlust von 21,5 Millionen Jobs. Schon im März waren 701.000 Stellen verloren gegangen. Die Arbeitslosenquote dürfte von 4,4 Prozent auf 16,0 Prozent in die Höhe schnellen. Die Jobverluste dürften die höchste Arbeitslosenquote seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1948 zur Folge haben und die 10,8 Prozent, die Ende 1982 am Ende der Rezession zu Beginn der ersten Amtszeit von Präsident Ronald Reagan erreicht wurden, in den Schatten stellen. Die monatliche Zahl der verlorenen Arbeitsplätze wäre die höchste seit 1939 - weitaus höher als die 1,96 Millionen Arbeitsplätze, die im September 1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs, gestrichen wurden. Für die Stundenlöhne wird ein Plus von 0,3 Prozent im Monats- und von 3,3 Prozent auf Jahresvergleich erwartet. Der dramatische Anstieg der Arbeitslosenquote und der riesige Jobverlust werden den scharfen Umschwung auf dem Arbeitsmarkt seit Februar unterstreichen, als die Arbeitslosenquote mit 3,5 Prozent auf dem tiefsten Stand seit 50 Jahren lag und die USA 113 Monate in Folge einen Zuwachs an Jobs verzeichneten. Die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe zeichneten bereits ein extrem düsteres Bild. Vom 15. März bis 18. April - den Wochen, auf die sich der Jobreport vom April bezieht - reichten die Arbeitnehmer 26,5 Millionen Anträge auf Arbeitslosenhilfe ein. Dies entspricht 16 Prozent der US-Arbeitskräfte, was auf eine Arbeitslosenquote von über 20 Prozent schließen lassen würde.
TAGESTHEMA II
Die USA und China haben trotz ihres Streits über die Corona-Pandemie laut Angaben aus Peking vereinbart, die Umsetzung ihrer Handelsvereinbarungen vom Januar voranzubringen. Das chinesische Handelsministerium teilte am Freitag mit, bei einem Telefonat hätten beide Seiten versichert, eine "günstige Atmosphäre" und die Bedingungen für die Umsetzung der Vereinbarung schaffen zu wollen. An dem Gespräch hatten den Angaben zufolge der chinesische Vize-Regierungschef Liu He sowie der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin teilgenommen. Verabredet worden sei, die Kommunikation und Koordination zu den Handelsthemen aufrechtzuerhalten. Drohungen aus Washington, den Handelskonflikt zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften wieder zu verschärfen, hatten in den vergangenen Tagen die Märkte zusätzlich zur Corona-Krise beunruhigt. US-Präsident Donald Trump hatte Peking Anfang Mai im Streit um die Ursachen der Pandemie mit neuen Strafzöllen gedroht.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
RHEINMETALL (07:30)
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das erste Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):
. PROG PROG PROG 1. QUARTAL 1Q20 ggVj Zahl 1Q19 Umsatz 1.327 -1% 12 1.343 Umsatz Automotive 644 -10% 12 714 Umsatz Defence 683 +9% 12 629 EBIT 30 -45% 11 55 EBIT Automotive 14 -72% 11 50 EBIT Defence 21 +131% 11 9,0 Ergebnis nach Steuern/Dritten 14 -57% 7 32 Ergebnis je Aktie 0,32 -57% 7 0,74
BECHTLE (07:30)
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das erste Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):
. PROG PROG PROG 1. QUARTAL 1Q20 ggVj Zahl 1Q19 Umsatz 1.327 +7% 3 1.240 Ergebnis vor Steuern 49 +9% 3 45 Ergebnis nach Steuern k.A. -- -- 32 Ergebnis je Aktie 0,84 +12% 3 0,75
Weitere Termine:
07:00 DE/Biotest AG, Ergebnis 1Q (11:00 Online-HV), Dreieich
07:00 NL/ING Groep NV, Ergebnis 1Q, Amsterdam
07:40 DE/Jungheinrich AG, ausführliches Ergebnis 1Q, Hamburg
10:00 DE/Schaeffler AG, Online-HV
DIVIDENDENABSCHLAG
Talanx 1,50 Euro
INDEXÄNDERUNGEN
Folgende Index-Änderungen werden mit Handelsbeginn wirksam: TecDAX + NEUAUFNAHME - Eckert & Ziegler + HERAUSNAHME - Isra Vision SDAX + NEUAUFNAHME - Zeal Network + HERAUSNAHME - Isra Vision
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Handels- und Leistungsbilanz März Handelsbilanz saisonbereinigt PROGNOSE: +24,5 Mrd Euro zuvor: +21,6 Mrd Euro Leistungsbilanz nicht-saisonbereinigt PROGNOSE: +23,0 Mrd Euro zuvor: +23,7 Mrd Euro Export saisonbereinigt PROGNOSE: -5,0% gg Vm zuvor: +1,3% gg Vm - US 14:30 Arbeitsmarktdaten April Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: -21.500.000 gg Vm zuvor: -701.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 16,0% zuvor: 4,4% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,30% gg Vm/+3,3% gg Vj zuvor: +0,39% gg Vm/+3,1% gg Vj
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 10.881,00 1,37 S&P-500-Indikation 2.926,75 1,20 Nasdaq-100-Indikation 9.231,50 1,13 Nikkei-225 20.122,53 2,28 Schanghai-Composite 2.900,18 1,00 +/- Ticks Bund -Future 173,89 -8 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 10.759,27 1,44 DAX-Future 10.734,00 1,89 XDAX 10.738,34 1,93 MDAX 23.742,94 2,86 TecDAX 2.949,03 2,19 EuroStoxx50 2.880,60 1,30 Stoxx50 2.834,93 0,56 Dow-Jones 23.875,89 0,89 S&P-500-Index 2.881,19 1,15 Nasdaq-Comp. 8.979,66 1,41 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 173,97 +57
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Der DAX wird am Freitag am frühen Morgen mit 10.872 Zählern deutlich fester gestellt. Positiv wird gesehen, dass die Vertreter der USA und China bei der Umsetzung von Phase-Eins des Handelsabkommens nun wieder vorankommen. Damit scheint diese Gefahr für die Börsen zunächst gebannt und sorgt für eine steigende Risikobereitschaft bei den Investoren. Nach den nicht ganz so schlecht wie erwartet ausgefallenen US-Erstanträgen am Vortag besteht die Hoffnung, dass auch der offizielle US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag weniger schlimm ausfällt als befürchtet. Allgemein wird mit einem etwas dünnerem Handelsvolumen an den europäischen Aktienmärkten zum Wochenschluss gerechnet, da in Großbritannien und Dänemarkt feiertagsbedingt kein Börsenhandel stattfindet.
Rückblick: Fest - Ermutigende Konjunkturdaten aus China und den USA gaben den europäischen Aktienmärkten Auftrieb. Gesucht waren Ölwerte, die im Gefolge der Ölpreise im Schnitt um 1,9 Prozent anzogen. Daneben stand eine Flut von Quartalsausweisen im Fokus. Im Versorgersektor hatte Enel (plus 2 Prozent) ordentliche Erstquartalszahlen vorgelegt. Arcelormittal stiegen nach Zahlen in Amsterdam um 6,8 Prozent. "Operativ ist die Lage deutlich besser als erwartet", sagte ein Händler. Der Kurs von BT brach um 8,1 Prozent ein. Das Unternehmen lässt die Dividende ausfallen und plant eine Umstrukturierung. BT gilt zudem als Verlierer des Zusammenschlusses der britischen Töchter von Telefonica und Liberty Global. Air France ist im ersten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Der operative Verlust fiel mit 815 Millionen Euro über der Marktschätzung aus. Die Aktie gab um 2,5 Prozent nach. IAG büßten nach einem pessimistischen Ausblick 3,1 Prozent ein.
DAX/MDAX/TECDAX
Fest - Gesucht waren Aktien von "Krisen-Gewinnern" wie Zalando und Zooplus, die vom Trend zum Online-Einkauf profitieren. "Der Ausblick ist stark", sagte ein Händler über Zalando, die Aktie legte um 11,5 Prozent zu. Zooplus (plus 17,6 Prozent) hatte in der Vergangenheit Probleme, trotz des schnell steigenden Umsatzes Geld zu verdienen, dies soll sich in diesem Jahr ändern. Doch es gibt auch Verlierer. So hat Metro (minus 4,5 Prozent) im zweiten Geschäftsquartal die Auswirkungen des sich ausbreitenden Coronavirus stark gespürt und unter dem Strich den Verlust aus fortgeführten Aktivitäten verdoppelt. Aus dem DAX legte Munich Re nach Zahlenvorlage um 1,8 Prozent zu. Der Industriegase- und Engineering-Konzern Linde (plus 1,1 Prozent) ist trotz einer leichten Umsatzschwäche solide ins Jahr gestartet, hat aber den Jahresausblick reduziert. Bei Heidelbergcement (plus 0,4 Prozent) verwiesen Analysten auf eine gute Preisentwicklung sowie niedrigere Kosten. Diese Effekte hätten geholfen, die Volumenrückgänge etwas aufzufangen. Adidas (plus 4,6 Prozent) und Puma (plus 8,1 Prozent) sind stark von dem Geschäft in Asien abhängig,
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 08, 2020 01:30 ET (05:30 GMT)
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