Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Dänemark bleibt die Börse wegen des "Großen Bettags" geschlossen. In Großbritannien findet wegen des "Early May Bank Holiday" kein Börsenhandel statt.
MONTAG: In Russland ruht der Börsenhandel wegen des "Tags des Sieges" (Nachholtermin für den 9. Mai).
AKTIENMÄRKTE (13:00 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 2.568,00 -4,82% -20,58% Euro-Stoxx-50 2.357,89 -8,82% -37,04% Stoxx-50 2.313,24 -7,30% -32,02% DAX 8.445,58 -8,52% -36,26% FTSE Feiertag CAC 3.716,90 -9,75% -37,82% Nikkei-225 17.002,04 -2,46% -28,13% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 173,23 -0,94
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 24,09 23,55 +2,3% 0,54 -59,5% Brent/ICE 29,94 29,46 +1,6% 0,48 -52,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.721,07 1.717,45 +0,2% +3,62 +13,4% Silber (Spot) 15,47 15,55 -0,5% -0,08 -13,3% Platin (Spot) 770,00 767,75 +0,3% +2,25 -20,2% Kupfer-Future 2,42 2,39 +1,6% +0,04 -13,7%
Die Ölpreise bauen ihre Gewinne vom Vortag noch etwas aus. Händler sprechen von einer gestiegenen Risikobereitschaft der Akteure, die sich auch in höheren Rohstoffpreisen niederschlage. Dazu stütze die Hoffnung auf eine wieder anziehende Nachfrage, nachdem China und die USA ihre Bereitschaft bekräftigt haben, das Phase-1-Handelsabkommen in die Tat umzusetzen.
AUSBLICK AKTIEN USA
Die US-Börsen dürften zum Wochenausklang die Kursgewinne vom Vortag ausbauen.Unter den Anlegern verliert die Coronavirus-Krise allmählich etwas von ihrem Schrecken, denn viele Länder lockern die Beschränkungen, die sie zur Eindämmung der Pandemie angeordnet hatten. Mit Erleichterung wird an den Märkten auch zur Kenntnis genommen, dass der Handelskrieg zwischen China und den USA vorerst nicht wieder aufzuflammen scheint. Beide Seiten haben sich dazu bekannt, die im Januar getroffenen Vereinbarungen voranzutreiben.
Getrübt werden könnte die Stimmung indessen vom Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für April. Volkswirte schätzen, dass im vergangenen Monat die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 21,5 Millionen abgenommen hat. Die Arbeitslosenquote dürfte demnach auf 16,0 Prozent gesprungen sein - den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Im März hatte die Arbeitslosigkeit noch 4,4 Prozent betragen.
Allerdings haben andere Daten vom Arbeitsmarkt an den beiden vorigen Tagen Hoffnungen geweckt, dass das Schlimmste überstanden sein könnte. So hatte der private Dienstleister ADP am Mittwoch zwar einen Stellenabbau in Millionenhöhe gemeldet, der aber etwas geringer ausfiel, als Volkswirte vorhergesagt hatten. Und die am Donnerstag veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der Woche zum 1. Mai mit rund 3,2 Millionen schon merklich geringer als in der Woche davor, als über 3,8 Millionen Anträge gestellt wurden.
Unter den Einzelwerten werden Uber vorbörslich 6,8 Prozent höher gestellt. Der Fahrdienstvermittler hat zwar im ersten Quartal schwächer als erwartet abgeschnitten, berichtete aber über eine Wiederzunahme der Buchungen in großen Städten und bereitet sich nach den Worten seines CEO auf ein Erholungsszenario vor.
Weniger optimistisch ist Tripadvisor. Der Betreiber der gleichnamigen Touristikwebseite litt im ersten Quartal wie Uber unter der Coronavirus-Pandemie und will deshalb 22 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen. Die Aktie fällt um 3,1 Prozent.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Arbeitsmarktdaten April Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: -21.500.000 gg Vm zuvor: -701.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 16,0% zuvor: 4,4% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,30% gg Vm/+3,3% gg Vj zuvor: +0,39% gg Vm/+3,1% gg Vj
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen kommen bis Freitagmittag von den Tageshochs etwas zurück, die Grundstimmung bleibt aber konstruktiv. Die Unterhändler der USA und Chinas haben ihre Absicht bekräftigt, das Handelsabkommen umzusetzen. "Nach den jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump ist dies eine große Erleichterung, sagt Milan Cutkovic, Analyst des Brokerhauses Axitrader. "Denn ein Handelskrieg wäre in der aktuellen Situation das letzte, was die Weltwirtschaft gebrauchen könnte", ergänzt er. Am Markt kursiert überdies die Hoffnung, dass der US-Arbeitsmarktbericht nicht ganz so schlimm ausfallen wird wie von Volkswirten prognostiziert. Mit Blick auf einzelne Sektoren sind zyklische Werte gefragt: Für den Bausektor geht es europaweit um 2,3 Prozent nach oben. Siemens steigen um 5,2 Prozent, nachdem das Unternehmen im abgelaufenen Quartal überraschend viel verdient hat. Dass Siemens den Ausblick gekappt habe und das laufende dritte Quartal des Geschäftsjahres schwierig werde, sei wegen der Corona-Pandemie keine Überraschung, heißt es im Handel. Positiv wertet die Citigroup, das der Technologiekonzern an der Abspaltung von Siemens Energy im September festhalte. Für Rheinmetall geht es um 1,5 Prozent abwärts. Während der Bereich für die Autozulieferung im ersten Quartal schwach abgeschnitten hat, entwickelte sich der Bereich Verteidigung gut und bügelte die Schwäche bei Automotive aus. Der Kurs des portugiesischen Energiekonzerns EDP steigt um 5,2 Prozent. Nach einem schwachen Vorjahresquartal überzeugten die nun vorgelegten Zahlen für das erste Quartal. Bechtle steigen um 4,5 Prozent. Die Zahlen für das erste Quartal lagen leicht über den Schätzungen. Im TecDAX haben Eckert & Ziegler den Platz von Isra Vision eingenommen. Grund ist die Übernahme von Isra Vision durch Atlas Copco. Den Isra-Platz im SDAX nehmen nun Zeal Network ein. Eckert & Ziegler ziehen um 1,1 Prozent an, Zeal Network gewinnen 0,7 Prozent. Im Stoxx-50 ersetzen die Titel der Gucci-Mutter Kering die Aktien von ING. Kering steigen um 1,3 Prozent und ING um 3,4 Prozent.
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DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Do, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0843 +0,11% 1,0844 1,0790 -3,3% EUR/JPY 115,33 +0,18% 115,41 114,90 -5,4% EUR/CHF 1,0526 -0,15% 1,0541 1,0537 -3,0% EUR/GBP 0,8759 -0,02% 0,8749 0,8767 +3,5% USD/JPY 106,36 +0,07% 106,36 106,49 -2,2% GBP/USD 1,2380 +0,14% 1,2394 1,2308 -6,6% USD/CNH (Offshore) 7,0848 -0,13% 7,0895 7,1054 +1,7% Bitcoin BTC/USD 9.956,01 +0,73% 9.908,51 9.487,76 +38,1%
Die wiedererwachte Risikofreude der Anleger führt zum Rückzug aus Fluchtwährungen wie dem Yen, aber auch dem Dollar. Letzterer leide auch etwas unter Aussagen von US-Notenbankvertretern, die eine nur allmähliche Erholung der US-Wirtschaft nahelegten, sagt Marshall Gittler von BDSwiss. Der Dollar-Index sinkt um 0,1 Prozent.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mit teils kräftigen Aufschlägen haben die Aktienmärkte in Asien den letzten Handelstag der Woche beendet. Gestützt wurde das Sentiment dabei vor allem von den immer umfangreicheren Lockerungen der im Zuge der Coronavirus-Pandemie verhängten Beschränkungen. Zudem verstärkte sich nach den nicht ganz so schlecht wie erwartet ausgefallenen US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe am Vortag die Hoffnung unter den Investoren, dass auch der offizielle US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag weniger schlimm ausfällt als befürchtet. Auch ein neuer Handelsstreit zwischen den USA und China scheint weniger wahrscheinlich geworden zu sein. Die beiden Länder haben trotz ihres Streits über die Corona-Pandemie laut Angaben aus Peking vereinbart, die im Januar beschlossenen Handelsvereinbarungen voranzubringen. Das Kursplus in Tokio erklärten Händler mit Berichten, wonach die japanische Regierung ein zweites Hilfspaket plant, um die negativen Folgen der Pandemie abzufedern. Gesucht waren vor allem Werte aus dem Schifffahrtssektor. Die Titel von NS United Kaiun Kaisha gewannen 5,9 Prozent, für die Aktien von Kawasaki Kisen Kaisha und Mitsui O.S.K. Lines ging es jeweils um 5,1 Prozent aufwärts. Die Nintendo-Aktie verlor in Tokio 3,9 Prozent, obwohl das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr von starken Verkäufen seiner Videospiele und der Erfolgskonsole Switch profitiert hat. Allerdings rechnet das Unternehmen nach einem Gewinnsprung im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem deutlichen Rückgang 2020/21. Überdies hatten die Analysten von Jefferies die Nintendo-Aktie auf "Hold" von "Buy" ab.
CREDIT
Die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt haben sich am Donnerstag bis Handelsschluss kaum verändert. "Die Meldung, dass China und die USA an ihrem Handelsabkommen festhalten wollen und die Aktienmärkte positive Vorgaben machen, dürfte sich erst heute auswirken", heißt es bei der DZ Bank.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 08, 2020 07:02 ET (11:02 GMT)
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