
Vor zwei Wochen war der Test der 11 000-Punkte-Marke beim Dax trotz des bisherigen Erholungshochs nach dem Corona-Crash von gut 11 235 Punkten noch nicht nachhaltig gelungen. Die Rezessionswarnung der Europäischen Zentralbank hatte den Dax damals wieder in die Knie gezwungen.
Nun allerdings stehen die Vorzeichen angesichts der weiteren Normalisierung in der Corona-Krise recht gut: Bereits an der Wall Street am Freitag und am Morgen in Asien blieben die Anleger risikofreudig. Die Märkte legten zu.
In weiten Teilen Deutschlands wird der Alltag in der Corona-Pandemie von Montag an wieder etwas leichter. In mehreren Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Bayern werden die Auflagen zur Eindämmung des Virus weiter gelockert. Auch große Geschäfte dürfen wieder öffnen, Beschränkungen etwa für gastronomische Betriebe oder im Sport werden gelockert, weitere Schüler kehren an die Schulen zurück.
Von Interesse ist zum Wochenstart unter anderem der Kurs der Kryptowährung Bitcoin nach heftigen Schwankungen am Wochenende. Im Blick der Dax-Anleger aber bleiben sicher Wirecard-Papiere . Der Zahlungsabwickler reagiert mit einem Vorstandsumbau auf die nicht abreißende Kritik an der Art und Weise der Geschäftsführung. Konzernchef Markus Braun muss zumindest einen Teil seiner Macht abgeben, nachdem Ende April eine mit Spannung erwartete Sonderprüfung der Wirecard-Bücher durch KPMG nicht alle Zweifel an den Geschäftspraktiken des Zahlungsdienstleisters hatte ausräumen können.
Auf der Handelsplattform Tradegate zogen die Aktien von Wirecard im Vergleich zum Xetra-Schluss zuletzt um gut 15 Prozent auf rund 97 Euro an. Allerdings hatten sie vor dem Kurseinbruch infolge der Ergebnisse der KPMG-Untersuchung noch fast 140 Euro gekostet. Analyst Knut Woller von der Baader Bank begrüßte den Vorstandsumbau und äußerte die Hoffnung, dass sich der Kapitalmarkt nun wieder auf den fundamentalen Wert des Geschäftsmodells von Wirecard fokussiere.
Zudem geht die Berichtssaison der Unternehmen in dieser Woche in eine neue Runde. So verzeichnete der Konsumgüterkonzern Henkel im ersten Quartal trotz Belastungen durch die Corona-Pandemie nur einen leichten Umsatzrückgang. Für die Anteilsscheine ging es auf Tradegate um 0,6 Prozent nach oben.
Höhere Mieten und jüngste Zukäufe trieben den Immobilienkonzern LEG weiter voran. Auf Tradegate stiegen die Aktien um 1,6 Prozent./la/jha/
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