Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die Corona-Krise wird nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in vielen Branchen Jobs kosten. Im April hätten bereits 58 Prozent der Betriebe in der Gastronomie, 50 Prozent in Hotels und 43 Prozent der Reisebüros beschlossen, Beschäftigte zu entlassen oder befristete Verträge nicht zu verlängern, erklärte das Institut unter Berufung auf seine Konjunkturumfrage. In der Autobranche sind es demnach 39 Prozent der Betriebe. "Von nun an schlägt die Krise auf den deutschen Arbeitsmarkt durch", sagte der Leiter der Ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe.
Auch in anderen Branchen würden überdurchschnittlich viele Kündigungen ausgesprochen: Dies tun laut der Erhebung 57 Prozent der Unternehmen, die Arbeitskräfte vermitteln, 48 Prozent der Hersteller von Leder, Lederwaren und Schuhen, 30 Prozent der Druckereien und 29 Prozent der Hersteller von Metallerzeugnissen. Im Schnitt haben demnach 18 Prozent der Betriebe in Deutschland Arbeitsplätze gestrichen.
Weniger stark von Kündigungen bedroht seien Beschäftigte in Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterkanzleien mit 5 Prozent, Beschäftigte im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 2 Prozent, auf dem Bau mit 3 Prozent sowie in der chemischen Industrie mit 5 Prozent und in der pharmazeutischen Industrie mit null Prozent.
Auch regional gebe es Unterschiede: Während besonders viele Betriebe in Baden-Württemberg (22 Prozent der Firmen) und in Bayern (20 Prozent) hätten Jobs strichen; im Saarland und in Rheinland-Pfalz seien es mit je 11 Prozent besonders wenige.
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May 11, 2020 02:20 ET (06:20 GMT)
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