Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Onlinehändler haben im April einen im Vormonat wegen der Corona-Krise verzeichneten Umsatzrückgang nach Angaben ihres Branchenverbandes deutlich aufgeholt. Insgesamt lag der E-Commerce mit Waren um 17,9 Prozent über dem Vorjahresmonat und erreichte ein Volumen von 6,82 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer, erklärte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) unter Verweis auf eine Sonderauswertung auf Grundlage einer über das ganze Jahr erhobenen Verbraucherbefragung zum interaktiven Handel in Deutschland.
"Allerdings konnten noch nicht alle Sortimente das im März verzeichnete Minus kompensieren", betonte der Verband. Kumuliere man März und April, so liege der Umsatz im Segment "Bekleidung" mit 1,75 Milliarden Euro noch um 8,8 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Bei Schuhen falle das Minus mit 11,3 Prozent noch deutlicher aus. Schlusslichter sind den Angaben zufolge Schmuck/Uhren mit minus 40,3 Prozent sowie Auto und Motorrad/Zubehör mit minus 23,7 Prozent. Die Kaufzurückhaltung in diesen Kategorien entspreche einem derzeit ausschließlich bedarfsgeprägten Einkauf.
Dass insgesamt im April der März mit einem kumulierten Plus von 2,3 Prozent überkompensiert worden sei, liege insbesondere am starken Wachstum der Kategorien Lebensmittel (plus 101 Prozent), Medikamente (plus 87,3 Prozent), Drogeriewaren (plus 55,1 Prozent) und Tierbedarf (plus 20,2 Prozent). Von Januar bis April erzielte der E-Commerce laut den Angaben ein Volumen von 23,3 Milliarden Euro. Trotz der Delle im März liege der Branchenumsatz damit 5,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Im März hatte der E-Commerce 18,1 Prozent gegenüber dem März 2019 verloren.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/brb
(END) Dow Jones Newswires
May 12, 2020 03:28 ET (07:28 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.