Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Post braucht nach Aussage von CEO Frank Appel derzeit keine Staatshilfe, und die Liquiditätsituation ist komfortabel. Derzeit sei auch kein Kredit mit Beteiligung der staatseigenen KfW erforderlich. 2019 sei ein gutes Jahr gewesen, und von daher stehe unverändert der Vorschlag, dass der Bonner Logistikkonzern für 2019 eine Dividende von 1,25 Euro je Aktie zahlen wolle. Die Entscheidung dazu liege allerdings bei der Hauptversammlung. Diese wurde wegen der Corona-Pandemie verschoben, ein neues Datum gibt es bisher nicht.
"Wir brauchen kein Geld von der Bundesregierung", sagte Appel in der Telefonkonferenz mit Analysten. "Unser Cashflow ist stark genug." Laut CFO Melanie Kreis hat sich im ersten Quartal der Freie Cashflow, der im Auftaktquartal immer negativ ist, von minus 909 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf minus 409 Millionen Euro verbessert. Grund hierfür sei die Verdreifachung des operativen Cashflows auf rund 750 Millionen Euro.
Die Liquiditätsposition sei mit insgesamt 2,6 Milliarden an flüssigen Mitteln per Ende März weiter "sehr solide", im ersten Quartal sei eine syndizierte Kreditlinie von 2 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis 2024 nicht beansprucht worden. Darüber hinaus gebe es nicht in Anspruch genommene bilaterale Kreditlinien in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Und insgesamt würden 2020 nur 500 Millionen Euro fällig zur Refinanzierung, so Kreis.
In jüngster Zeit haben mehre traditionsreiche deutsche Unternehmen wegen coronabedingt kurzfristiger Liquiditätsengpässe revolvierende Kreditlinien mit Beteiligung der staatseigenen KfW beantragt. Während der Laufzeit dieser Kredite dürfen die Unternehmen keine Dividenden ausschütten. Zu den Unternehmen gehören unter anderem Adidas und Puma. Die wegen der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa verhandelt derzeit mit der Bundesregierung über ein Rettungspaket im Umfang von 9 Milliarden Euro, im Gegenzug könnte nach Angaben der Fluggesellschaft der Staat 25 Prozent und eine Aktie bekommen. Die Bundesregierung hält über die Kreditanstalt für Wiederaufbau immer noch knapp 21 Prozent an der Deutschen Post.
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May 12, 2020 06:46 ET (10:46 GMT)
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