Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
WIRECARD - Die Finanzaufsicht Bafin knöpft sich den Zahlungsabwickler Wirecard vor. Der Sonderprüfungsbericht des Wirtschaftsprüfers KPMG, der Schwächen bei der Organisation und Dokumentation von Wirecard offengelegt hat, werde mit Hochdruck analysiert, sagte Bafin-Präsident Felix Hufeld. Anschließend werde die Bonner Behörde, die Wirecard bereits in mehreren Bereichen untersuche, ihre Schlussfolgerungen ziehen. "Natürlich gucken wir uns Wirecard genau an", betonte Hufeld. "Wir tun das nicht zum ersten Mal, wir tun das schon seit geraumer Zeit." Im Rahmen der Untersuchungen prüfe die Bafin auch, ob der Mutterkonzern Wirecard weiter als zuverlässiger Eigentümer der Wirecard-Bank eingestuft werden könne, sagte der oberste Bafin-Bankenaufseher Raimund Röseler. (Handelsblatt S. 32)
DEUTSCHE BANK - Die zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehörende Fondsgesellschaft Union Investment will die Führung der Deutschen Bank bei der Hauptversammlung unterstützen. "Wir werden Vorstand und Aufsichtsrat entlasten", sagte die für die Analyse europäischer Banken zuständige Fondsmanagerin Alexandra Annecke. Der Stimmrechtsberater Glass Lewis hatte von einer Entlastung Achleitners abgeraten und dessen Deutschland-Tochter Ivox hatte empfohlen, seine Entlastung zumindest kritisch zu hinterfragen. Union Investment spricht sich gleichwohl dafür aus, auch Achleitner zu unterstützen. "Wir haben alle Argumente sorgfältig abgewogen", sagte Annecke. Ob Union Investment Achleitner wiederwählen würde, sollte er auf der Hauptversammlung 2022 erneut kandidieren, sagte Annecke nicht. "Wir gehen davon aus, dass er 2022 aufhört und sein Amt an einen Nachfolger übergibt. Theodor Weimer wäre aus unserer Sicht ein geeigneter Kandidat", so die Fondsmanagerin. (Handelsblatt)
ALSTOM - Fluggesellschaften und Autohersteller sehen sich durch die Hölle gehen und bitten um Staatshilfen. Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge dagegen sieht Bahnen, Metros und Trams als Gewinner der Krise. "Es gibt ein sehr positives Momentum für uns", sagte Poupart-Lafarge. Die Krise beschleunige den Trend zu nachhaltigen Verkehrsträgern, der schon vorher begonnen habe. "Der Flugverkehr schien immun zu sein gegen die Bewegung hin zu nachhaltigem Transport, nun wird er hart getroffen", sagte der Alstom-Chef. Maßnahmen zur Begrenzung dieser Art des Reisens würden auf viel Verständnis stoßen. Man sehe bereits an den Entscheidungen der Regierungen, wie kompliziert es für die Airlines werde. (Handelsblatt S. 23)
HUAWEI - Die Bundesregierung hat sich über die Sicherheitsanforderungen für den Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland geeinigt. Dies bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Der Kompromiss kombiniert technische Sicherheitsanforderungen mit einem politischen Vetorecht. So müssen alle Komponenten des Kernnetzes zertifiziert werden. Das Bundesinnenministerium soll das Recht bekommen, zu prüfen, ob das überwiegende öffentliche Interesse, sicherheitspolitische Belange der Bundesrepublik entgegenstehen. (FAZ S. 17)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche Börse baut ihre IT um und treibt damit ihre Digitalisierung voran. Im Rahmen einer engen Kooperation mit SAP wird der Börsenbetreiber seine IT als erster Finanzdienstleister komplett in die Cloud überführen und das alte SAP-Kernsystem durch SAP S/4Hana ersetzen. "Wir befinden uns in einer Transformation, integrierte Unternehmensdienstleistungen und der Einsatz von Cloud-Technologie spielen in diesem Prozess eine wesentliche Rolle", sagt Christoph Böhm, Chief Information Officer (CIO) der Deutschen Börse, im Interview. "Dabei gelten besonders für die Finanzindustrie hohe regulatorische und technische Anforderungen. Wir digitalisieren unsere Prozesse und modernisieren somit umfassend unsere gesamte Corporate-IT-Landschaft - gemeinsam mit SAP haben wir ein Rahmenwerk für Cloud-Infrastruktur und Services entwickelt, das diesen Anforderungen entspricht." (Börsen-Zeitung S. 6)
APPLE - Apple plant angeblich eine Verlagerung der iPhone-Produktion. So mache sich Indien Hoffnungen, von den wachsenden Problemen Chinas profitieren zu können. Die indische Regierung plant, insbesondere US-Hersteller mit großzügigen Zusagen aus China nach Indien zu locken und setzt insbesondere auf Apple. (FAZ S. 22)
TEAMVIEWER - Teamviewer gehört zu den wenigen Profiteuren in der Corona-Krise: Die Software zur Wartung und Steuerung von Computern aus der Ferne ist gefragter denn je. Die gute geschäftliche Lage eröffnet Chancen für Zukäufe. (Handelsblatt S. 16/Börsen-Zeitung S. 11)
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May 13, 2020 00:22 ET (04:22 GMT)
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