HAMBURG (dpa-AFX) - Prominente Schriftsteller und Verleger haben gegen die geplante Einstellung der NDR-Sendung "Bücherjournal" protestiert. "Mit Entsetzen haben wir die Ankündigung wahrgenommen, dass der Norddeutsche Rundfunk sein TV-Magazin "Bücherjournal", die älteste Büchersendung im deutschen Fernsehen, einstellen will. Wir halten das für eine folgenreiche Fehlentscheidung, von der ein fatales Signal ausgeht", heißt es in einem offenen Brief an NDR-Intendant Joachim Knuth, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen die Schriftsteller Kirsten Boie, Ulla Hahn und Sa?a Stani?ic, die Verleger Florian Illies (Rowohlt), Tim Jung (Hoffmann und Campe) und die Präsidentin der Schriftstellervereinigung PEN, Regula Venske.
"In einer Zeit, da Buchhandlungen, Verlage und Kultureinrichtungen aller Art vor dem finanziellen Aus stehen, kommt es darauf an, den Stellenwert von Büchern stärker denn je herauszustellen und den Kulturauftrag der öffentlich-rechtlichen Anstalten ernst zu nehmen", heißt es in dem Brief weiter. Der Stellenwert der Literatur dürfe nicht weiter gemindert werden. "Wir fordern Sie deshalb energisch auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen", heißt es am Ende. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte vor kurzem angekündigt, in den kommenden vier Jahren rund 300 Millionen Euro einsparen zu müssen.
"Es wird im NDR keine Buchbesprechung weniger geben als bisher", schrieb NDR-Intendant Joachim Knuth in einer Antwort an die Autoren des offenen Briefes. "Es ist nicht meine Absicht, durch die Einstellung der Sendung 'Bücherjournal' Ende dieses Jahres den Stellenwert der Literatur im NDR zu mindern. Das Gegenteil ist der Fall. Vielmehr geht es darum, finanzielle Mittel effektiver zu einzusetzen als bisher, dabei Inhalte zu sichern und möglichst noch mehr Menschen mit diesen Inhalten zu erreichen."
Knuth verwies darauf, dass der Sender in den kommenden Jahren Einsparungen und Kürzungen in bisher nicht gekannten Ausmaß vornehmen und gleichzeitig in die digitale Zukunft geführt werden müsse. Zur Wahrheit gehöre auch, dass das "Bücherjournal" als lineare Fernsehsendung, sechsmal im Jahr ausgestrahlt, zu wenig Menschen erreiche - mit fallender Tendenz. "Deshalb haben wir entschieden, diese Form des Angebots künftig bleiben zu lassen und uns auf neue Wege der Kultur- und Literaturvermittlung zu begeben", schrieb der NDR-Intendant.
Auch das deutsche PEN-Zentrum unterstützt den von Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, initiierten offenen Brief an den NDR. "Statt bewährte Sendungen einzustellen, sollte die Literaturberichterstattung ausgebaut werden", betonte PEN-Generalsekretär Heinrich Peuckmann. Der Rückgang der Lesekultur werde inzwischen vielfach beklagt. Diesen Trend nicht nur zu stoppen, sondern Leselust zu wecken, sei eine wichtige Aufgabe für die öffentlich-rechtlichen Sender./gw/ehl/DP/men
"In einer Zeit, da Buchhandlungen, Verlage und Kultureinrichtungen aller Art vor dem finanziellen Aus stehen, kommt es darauf an, den Stellenwert von Büchern stärker denn je herauszustellen und den Kulturauftrag der öffentlich-rechtlichen Anstalten ernst zu nehmen", heißt es in dem Brief weiter. Der Stellenwert der Literatur dürfe nicht weiter gemindert werden. "Wir fordern Sie deshalb energisch auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen", heißt es am Ende. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte vor kurzem angekündigt, in den kommenden vier Jahren rund 300 Millionen Euro einsparen zu müssen.
"Es wird im NDR keine Buchbesprechung weniger geben als bisher", schrieb NDR-Intendant Joachim Knuth in einer Antwort an die Autoren des offenen Briefes. "Es ist nicht meine Absicht, durch die Einstellung der Sendung 'Bücherjournal' Ende dieses Jahres den Stellenwert der Literatur im NDR zu mindern. Das Gegenteil ist der Fall. Vielmehr geht es darum, finanzielle Mittel effektiver zu einzusetzen als bisher, dabei Inhalte zu sichern und möglichst noch mehr Menschen mit diesen Inhalten zu erreichen."
Knuth verwies darauf, dass der Sender in den kommenden Jahren Einsparungen und Kürzungen in bisher nicht gekannten Ausmaß vornehmen und gleichzeitig in die digitale Zukunft geführt werden müsse. Zur Wahrheit gehöre auch, dass das "Bücherjournal" als lineare Fernsehsendung, sechsmal im Jahr ausgestrahlt, zu wenig Menschen erreiche - mit fallender Tendenz. "Deshalb haben wir entschieden, diese Form des Angebots künftig bleiben zu lassen und uns auf neue Wege der Kultur- und Literaturvermittlung zu begeben", schrieb der NDR-Intendant.
Auch das deutsche PEN-Zentrum unterstützt den von Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, initiierten offenen Brief an den NDR. "Statt bewährte Sendungen einzustellen, sollte die Literaturberichterstattung ausgebaut werden", betonte PEN-Generalsekretär Heinrich Peuckmann. Der Rückgang der Lesekultur werde inzwischen vielfach beklagt. Diesen Trend nicht nur zu stoppen, sondern Leselust zu wecken, sei eine wichtige Aufgabe für die öffentlich-rechtlichen Sender./gw/ehl/DP/men
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