FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz Coronakrise schaut die Deutsche Börse zuversichtlich in die Zukunft. Die starken Erstquartalszahlen ließen sich zwar nicht einfach fortschreiben, so Börsenchef Theodor Weimer im bereits veröffentlichten Redetext der am kommenden Dienstag stattfindenden virtuellen Hauptversammlung. Die Zahlen stellten aber ein Polster dar, das dem Unternehmen helfen sollte, ordentlich durch die Krise zu kommen.
Weimer bekräftigte erneut die Jahresziele: Die Eschborner streben im laufenden Jahr ein strukturelles, also organisches, Umsatzwachstum von 5 Prozent und einen Gewinn von rund 1,2 Milliarden Euro an. "Wir denken, wir können das schaffen. Trotz niedrigster Zinsen. Trotz eines weltweit vermutlich sehr schwierigen zweiten und auch dritten Quartals mit wirtschaftlichen Rückgängen überall", so der Börsenchef.
Wachsen will die Börse auch über das Jahr 2020 hinaus. Auf die Wachstumsinitiative "Roadmap 2020" wird "Compass 2023" folgen. Das neue Strategieprogramm soll auf dem Investorentag im vierten Quartal vorgestellt werden. "Schon jetzt sei verraten: Unser Kompass zeigt in Richtung weiteren Wachstums. Die Treiber des Wachstums bleiben intakt. Wir bleiben hoch profitabel", zeigte sich Weimer zuversichtlich. Auch Zukäufe werden weiter eine wichtige Rolle spielen.
Weimer sprach sich gegen Börsenschließungen oder ein Verbot von Leerverkäufen aus. "Die Börse zu schließen bedeutet, an den Märkten das Licht auszuknipsen. Ohne Börse tappt die Wirtschaft im Dunklen. Börsen sorgen für Fairness im Handel", hieß es. Den Zugriff auf die gleichen Informationen und die gleichen Aufträge bräuchten die Teilnehmer gerade in Krisenzeiten. "Um sich zu finanzieren. Um sich zu orientieren. Um sich abzusichern."
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May 14, 2020 09:51 ET (13:51 GMT)
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