
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Dekabank rechnet damit, dass das in der nächsten Woche anstehende erste Pandemie-Refinanzierungsgeschäft (PELTRO) nicht übermäßig beansprucht werden wird. "Dafür sollten die vergleichsweise günstigeren Konditionen des nächsten TLTRO3 sorgen", sagt Analyst Kristian Tödtmann. Laut Tödtmann will die EZB mit der Verzinsung von maximal 50 Basispunkten unterhalb des Einlagensatzes (derzeit minus 0,50 Prozent) dafür sorgen, dass der nächste TLTRO3 (Zuteilung am 24. Juni) ein Erfolg wird.
Grund ist, dass die Banken die dort erworbene Liquidität mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Vergabe von Krediten an die Realwirtschaft verwenden. Das ist das, was die EZB will. "Dieser TLTRO3 muss mindestens die 157 Milliarden aus dem am 24. Juni fälligen ersten TLTRO2 plus die 395 Milliarden aus den ebenfalls am 24. Juni fälligen Brückentendern einspielen, damit die Liquidität nicht sinkt", sagt Tödtmann.
Deshalb wäre eine PELTRO-Zuteilung im dreistelligen Milliardenbereich am 20. Mai aus Sicht der EZB kein Erfolg, argumentiert der Analyst. Zwar richte sich der PELTRO auch an Institute, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht an TLTROs beteiligen, doch gebe es schon eine Schnittmenge von Instituten, die beides könnten. Die Verzinsung des PELTRO Liegt bei 25 Basispunkten unterhalb des Hauptrefinanzierungssatzes (derzeit 0,00 Prozent).
"Wer die Wahl hat, soll sich aus Sicht der EZB am TLTRO3 beteiligen", meint Tödtmann. Eine hohe Beteiligung am PELTRO könnte bedeuten, dass die TLTRO-Konditionen nicht gut genug seien. Der Zuteilungsbetrag des nächsten TLTRO3 wird am 18. Juni mitgeteilt.
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May 14, 2020 10:11 ET (14:11 GMT)
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