VW wegen Corona-Krise mit Absatzeinbruch im April - China im Plus
Belastet von deutlich rückläufigen Autoverkäufen in Europa hat der Volkswagen Konzern im April knapp die Hälfte weniger Fahrzeuge ausgeliefert als im Vorjahr. Wieder etwas bessere Geschäfte in China, wo die Verkäufe wieder leicht kletterten, konnten die spürbaren Rückgänge auf dem Heimatkontinent und in den USA nicht kompensieren. Die Verkäufe brachen vergangenen Monat weltweit auf 473.500 Fahrzeuge ein, das sind gut 45 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In der Region China inklusive Hongkong stiegen die Verkäufe um 1 Prozent auf 305.600 Einheiten.
VW fährt Produktion in Wolfsburg teilweise wieder herunter
Volkswagen muss die Produktion im Stammwerk wegen einer geringen Nachfrage kurz nach dem Wiederanlauf schon wieder drosseln. An vier Tagen im Mai wird in Wolfsburg an mehreren Montagelinien nicht produziert, wie aus einem im VW-Intranet erschienenen Interview mit Personalmanager Arne Meiswinkel hervorgeht.
Porsche SE verdient wegen Gewinneinbruch bei Volkswagen weniger
Die Porsche SE hat im ersten Quartal wegen des Gewinneinbruchs bei Volkswagen ebenfalls deutlich weniger verdient. Der Gewinn nach Steuern sank auf 99 Millionen von 1,2 Milliarden Euro im Vorjahresquartal, wie die Porsche Holding mitteilte. Die Nettoliquidität stieg leicht auf 568 Millionen von 553 Millionen Euro. Auf das Gesamtjahr blickt die Porsche SE weiter vorsichtig. Unterdessen hat sie ihren Anteil am Volkswagen-Konzern leicht auf 53,3 Prozent erhöht.
Porsche-Chef Blume soll in Diesel-Prozess in Stuttgart aussagen
Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart hat Porsche-Chef Oliver Blume als Zeugen zu einer Anhörung in einem Schadenersatzprozess im Dieselskandal geladen. Neben Blume soll auch Ex-VW- und Porsche-Chef Matthias Müller angehört werden, wie das Gericht mitteilte. Ein Termin zur Beweisaufnahme und Zeugenanhörung wurde demnach für den 8. Juli angesetzt.
BMW-Chef verteidigt Dividendenzahlung
BMW-Chef Oliver Zipse verteidigt die Dividendenzahlung für das vergangene Jahr gegen Kritik von Aktionärsvertretern. Die Auszahlung beteilige die Aktionäre rückwirkend am Erfolg des Unternehmens, so Zipse laut Redetext während der Hauptversammlung. "Wir betrachten es als Privileg, unternehmerische Entscheidungen mit weiter Perspektive treffen zu können", so der Manager. "Ihr Unternehmen handelt zuverlässig - auch in der Dividendenpolitik", sagte Zipse den Aktionären.
Reithofer als BMW-Aufsichtsratschef wiedergewählt
Norbert Reithofer bleibt Aufsichtsratschef bei BMW. Wie der Autokonzern mitteilte, ist der ehemalige Vorstandschef von der Hauptversammlung wieder in den Aufsichtsrat gewählt worden, der ihn nach dem Aktionärstreffen erneut zu seinem Vorsitzenden erkor. Neu im Aufsichtsrat ist die ehemalige Chefin der RTL Group, Anke Schäferkordt. Sie folgt auf Renate Köcher, die ihr Mandat vorzeitig niedergelegt hat.
BMW verzeichnet im April Absatzeinbruch von 41 Prozent
Bei BMW hat sich die Talfahrt bei den weltweiten Autoverkäufen im April noch beschleunigt. Der Absatzrückgang betrug vergangenen Monat 41 Prozent, wie CEO Oliver Zipse während der Hauptversammlung sagte.
Alternativ angetriebene Pkw trotzen dem Abwärtstrend in Europa
In einem schrumpfenden europäischen Pkw-Markt haben Autos mit alternativen Antrieben an Bedeutung gewonnen. Die Neuzulassungen der alternativ angetriebenen Fahrzeuge legten im ersten Quartal in der EU, der europäischen Freihandelszone Efta und Großbritannien um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 578.338 Fahrzeuge zu, wie die Herstellervereinigung Acea mitteilte. Stark war das Wachstum vor allem in Deutschland (74,9 Prozent) und Frankreich (71,7 Prozent).
Altmaier erwartet keine Verzögerungen bei Tesla-Fabrik
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwartet trotz der Corona-Krise keine Planänderungen beim Bau der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide. "Ich gehe davon aus, dass es da nicht zu nennenswerten Verzögerungen kommt", sagte Altmaier anlässlich der Eröffnung der Außenstelle des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Weißwasser. Sein Eindruck sei, "dass sich an der Entschlossenheit dort nichts geändert hat und dass man diesen Standort dort weiterhin mit höchster Priorität verfolgt".
Französische Regierung kritisiert Gerichtsurteil zu Schließung von Renault-Fabrik
Die französische Regierung hat die von einer Gewerkschaft gerichtlich erstrittene Schließung einer Fabrik des Autobauers Renault kritisiert. Die Unterbrechung der Fertigung am Standort Sandouville in der Normandie wegen unzureichender Corona-Schutzmaßnahmen sei "schlecht", sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem Sender BFM Business. Er warf der Gewerkschaft CGT, die die Klage eingereicht hatte, eine "äußert brüchige" Argumentation und ein "Spiel mit dem Feuer" angesichts der schwierigen Lage der Automobilindustrie vor.
Brüssel prüft die Fusion von PSA und Fiat Chrysler
Die geplante Fusion des Opel-Mutterkonzerns Groupe PSA mit Fiat Chrysler beschäftigt jetzt die EU-Kommission. Nach derzeitigem Stand will die Wettbewerbsbehörde bis zum 17. Juni entscheiden, ob sie dem im Dezember vereinbarten Zusammenschluss zustimmt, wie sie jetzt mitteilte.
Fiat Chrysler und Peugeot streichen Dividende für 2019
Die vor der Fusion stehenden Autobauer Fiat Chrysler und Peugeot wollen die angekündigte Dividende für das vergangene Jahr nun doch nicht zahlen. Damit werde auf die Belastungen durch die Corona-Krise reagiert, teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Vorbereitungen der Fusion kämen im übrigen voran, der Zusammenschluss liege im Zeitplan. Der sieht den Abschluss der Fusion vor dem Ende des ersten Quartals 2021 vor.
Covid-19-Pandemie setzt Luxusautoschmiede Aston Martin zu
Die britische Luxusautoschmiede Aston Martin hat in den ersten drei Monaten wegen der Coronavirus-Pandemie einen Absatzeinbruch verzeichnet. Den Vorsteuerverlust hat die Aston Martin Lagonda Global Holdings ausgeweitet. Der Ausblick für das laufende Jahr 2020 hat wegen der Unsicherheiten keinen Bestand mehr.
Tesla-Chef Musk startet Produktion in Kalifornien wieder - trotz Verbots
Tesla-Chef Elon Musk widersetzt sich - wie gewohnt öffentlichkeitswirksam - in der Corona-Krise den zuständigen Behörden in Kalifornien: Er nahm die Produktion in Fremont trotz Verbots wieder auf. US-Präsident Donald Trump applaudierte am Dienstag via Twitter: Kalifornien sollte Tesla und Elon Musk jetzt die Wiedereröffnung erlauben, schrieb er. Dies könne "schnell und sicher" passieren.
Honda Motor schreibt wegen Covid-19-Pandemie höheren Verlust
Der japanische Autobauer Honda Motor hat wegen des Nachfrageeinbruchs in Folge der Covid-19-Pandemie in seinem Viertquartal 2019/20 den Verlust deutlich ausgeweitet. Der Nettoverlust für das am 31. März beendete Quartal habe sich auf 29,54 Milliarden Yen (umgerechnet 253,4 Millionen Euro) von vorher 13,02 Milliarden Yen erhöht, wie Honda Motor mitteilte. Der höhere Verlust geht laut Honda zudem auf die Restrukturierungskosten in Europa zurück.
Toyota warnt vor Umsatz- und Gewinneinbruch wegen Pandemie
Toyota befürchtet wegen der massiven Belastungen aus der Corona-Pandemie auf die Autobranche im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz- und Gewinneinbruch. Der Umsatz dürfte 2020/21 (per Ende März) um rund ein Fünftel sinken, kündigte der nach Volkswagen zweitgrößte Autokonzern der Welt bei Vorlage von Quartalszahlen an. Das operative Ergebnis könnte sogar um 80 Prozent auf 500 Milliarden Yen oder umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro sinken.
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May 15, 2020 10:00 ET (14:00 GMT)
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