Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA I
US-Notenbankchef Jerome Powell erwartet keine schnelle Erholung der US-Wirtschaft. "Es wird eine Weile dauern, bis wir wieder zurückkommen", sagte Powell dem Sender CBS News in einem seiner seltenen Fernsehinterviews. "Die Wirtschaft wird sich erholen. Es könnte eine Weile dauern. Es könnte bis Ende nächsten Jahres dauern. Wir wissen es wirklich nicht." Es sei anzunehmen, dass die Arbeitslosenquote bis Juni steige und dann mit der Wiedereröffnung der Unternehmen zu sinken beginne, sagte Powell in dem am Sonntag ausgestrahlten Interview, das bereits am Mittwoch geführt wurde.
TAGESTHEMA II
Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal abermals geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sank um annualisiert 3,4 Prozent. Im Vorquartal war die Wirtschaft um revidierte 7,3 Prozent geschrumpft, ausgelöst von einer Anhebung der Mehrwertsteuer. Im Quartalsvergleich betrug das Minus 0,9 Prozent, wohingenen Ökonomen mit 1,2 Prozent einen noch stärkeren Rückgang erwartet hatten. Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura sagte, die Regierung plane, bis um den 27. Mai ein weiteres Hilfspaket zusammenstellen, unter anderem um Unternehmen und Studenten unter die Arme zu greifen. Im April hatte das Parlament ein Hilfspaket über umgerechnet rund 240 Milliarden US-Dollar gebilligt.
AUSBLICK KONJUNKTUR
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future n.def. n.def. S&P-500-Indikation 2.884,00 +0,77% Nasdaq-100-Indikation 9.189,00 +0,76% Nikkei-225 20.155,57 +0,59% Hang-Seng-Index 23.854,17 +0,24% Kospi 1.908,27 -0,99% Shanghai-Composite 2.888,54 +0,70% S&P/ASX 200 5.473,90 +1,28%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Freundlich - Am Freitag war es an der Wall Street leicht aufwärts gegangen und aktuell liegen die Futures auf die US-Indizes wieder im Plus. Ein Hauptgrund für die positive Stimmung sind Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell vom Sonntag in einem CNBC-Interview. Er hatte bekräftigt, sein Haus besitze eine Menge Munition um die Rezession zu bekämpfen, die durch die coronabedingten Schließungen hervorgerufen werde. In Japan geht es mit dem Nikkei-225 um 0,5 Prozent auf 20.131 Punkte nach oben, obwohl Daten zum Wirtschaftswachstum das Abgleiten in die Rezession im ersten Quartal auswiesen. Das aktuelle Quartal wird noch schwächer erwartet. Allerdings war der Rückgang mit minus 3,4 Prozent nicht so schlimm wie die befürchteten 4,8 Prozent. Im zweiten Quartal wird mit einem Minus von 20 Prozent oder mehr gerechnet. Zu den gesuchten Sektoren gehören Energiewerte, die von der allmählichen Wiederöffnung der Wirtschaft profitieren. Inpex gewinnen 3,3 Prozent und JXTG Holdings 2,3 Prozent. Japan Post Holdings fallen um 7,6 Prozent und der Kurs der Tochter Japan Post Bank um 14 Prozent, nachdem beide einen Rückgang beim Nettogewinn für das neue Geschäftsjahr prognostizierten und zudem keine Angabe zur Dividende machten. Die Softbank-Aktie legt um 1,3 Prozent zu. Quellen zufolge will Softbank einen Teil des Anteils an T-Mobile US an die Deutsche Telekom veräußern. Alibaba-Mitgründer Jack Ma will derweil das Board von Softbank verlassen. An den chinesischen Börsen geht es ebenfalls nach oben, wenn auch nur moderat in Schanghai um 0,6 Prozent und in Hongkong um 0,4 Prozent. Derweil treiben in Australien neue Daten zum Arbeitsmarkt, die frühe Anzeichen einer Erholung signalisieren. Der Leitindex in Sydney gewinnt 1,1 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Die angesichts des festen Ölpreises gesuchten Ölwerte sind am Freitag auch im nachbörslichen Geschäft nochmals nach oben gelaufen. So verteuerten sich Chesepeake Energy um weitere 2,4 Prozent auf 11,05 Dollar. Im Zuge einer Erholungsrally waren die Aktien im regulären Handel mit dem anziehenden Ölpreis um 23,9 Prozent nach oben geschossen. Die Titel waren an den vier Handelstagen zuvor um 41 Prozent eingebrochen, belastet von Sorgen, das Unternehmen könnte den jüngst gesehenen starken Einbruch der Ölpreise nicht überstehen. Marathon Oil legten um 0,4 Prozent auf 5,63 Dollar zu, Chevron um 0,3 Prozent auf 89,45 Dollar und Exxon Mobil um 0,2 Prozent auf 42,09 Dollar.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.685,42 0,25 60,08 -17,01 S&P-500 2.863,70 0,39 11,20 -11,36 Nasdaq-Comp. 9.014,56 0,79 70,84 0,47 Nasdaq-100 9.152,64 0,64 58,21 4,80 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,38 Mrd 1,06 Mrd Gewinner 1.658 1.614 Verlierer 1.268 1.353 Unverändert 83 56
Etwas fester - Zunächst drückten schwache US-Einzelhandelsdaten und die Sorge vor einer Verschärfung des Konfliktes zwischen den USA und China auf die Stimmung und die Kurse. Das Umsatzminus im Einzelhandel im April belief sich auf 16,4 Prozent, während Experten lediglich mit 12,3 Prozent gerechnet hatten. Eine aufgehellte US-Verbraucherstimmung und ein besser als erwartet ausgefallener Empire State Manufacturing Index drückten die schwachen Einzelhandelsdaten im Verlauf dann aber etwas in den Hintergrund. Teilnehmer verwiesen dazu auch auf Auswirkungen des kleinen Verfalls. Applied Materials verbilligten sich nach den Quartalszahlen um 4,4 Prozent. Zwar setzte der Ausrüster der Chipindustrie mehr um und verdiente auch mehr als im Vorjahr. Doch die Konsensschätzungen wurden nicht ganz erreicht.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,16 1,2 0,15 -104,5 5 Jahre 0,31 0,6 0,30 -161,6 7 Jahre 0,49 0,7 0,48 -176,0 10 Jahre 0,64 2,1 0,62 -180,5 30 Jahre 1,32 2,7 1,29 -175,1
Die Anleihen zeigten sich leichter. Die Rendite zehnjähriger Treasurys gewann 2,1 Basispunkte auf 0,64 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 17:26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0821 +0,03% 1,0818 1,0817 -3,5% EUR/JPY 115,94 +0,08% 115,85 116,08 -4,9% EUR/CHF 1,0515 +0,03% 1,0511 1,0522 -3,1% EUR/GBP 0,8944 -0,10% 0,8953 0,8920 +5,7% USD/JPY 107,15 +0,04% 107,11 107,31 -1,5% GBP/USD 1,2098 +0,13% 1,2083 1,2126 -8,7% USD/CNH 7,1296 -0,04% 7,1324 7,1298 +2,3% Bitcoin BTC/USD 9.887,51 1,314 9.759,26 9.482,76 +37,1%
Der Dollar kam gegenüber dem Euro mit den gemischt ausgefallenen neuen US-Konjunkturdatenm etwas zurück. Der Euro notierte im späten US-Handel mit 1,0818 Dollar. Für den Dollar-Index ging es um 0,1 Prozent nach unten.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 30,74 29,43 +4,5% 1,31 -48,3% Brent/ICE 33,57 32,50 +3,3% 1,07 -47,1%
Die Ölpreise legten weiter zu. Sie wurden nach wie vor getragen von der Hoffnung auf eine wieder anziehende Nachfrage im Zuge der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft. Aber auch die umfangreichen Fördersenkungen stützten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI erhöhte sich um 7,3 Prozent auf 29,56 Dollar. Brent stieg um 5,0 Prozent auf 32,70 Dollar. Im asiatisch geprägten Geschäft am Montag steigen die Preise weiter. Gestützt werden sie von ermutigenden Aussagen von US-Notenbankchef Powell zur möglichen Erholung der Wirtschaft nach deren Absturz.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.763,66 1.742,23 +1,2% +21,44 +16,2% Silber (Spot) 17,24 16,63 +3,7% +0,61 -3,4% Platin (Spot) 808,90 798,55 +1,3% +10,35 -16,2% Kupfer-Future 2,36 2,33 +1,3% +0,03 -16,1%
Der Goldpreis profitierte nach den enttäuschenden US-Einzelhandelsdaten von seinem Ruf als sicherer Hafen und den von den schwachen Daten bestärkten Erwartungen einer lockeren Geldpolitik mit niedrigen Zinsen. Er markierte im Verlauf mit 1.752 Dollar ein neues Jahreshoch. Nach dem kräftigen Anstieg am Vortag ging es letztlich um 0,7 Prozent auf 1.743 Dollar nach oben.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
CORONAVIRUS-PANDEMIE
- China
Der oberste Gesundheitsberater der chinesischen Regierung fürchtet eine zweite Coronavirus-Welle in seinem Land. Wegen fehlender Immunität sei die Mehrheit der Chinesen derzeit weiterhin anfällig für das Virus, sagte er. Die Lage sei in China nicht anders als in anderen Ländern.
- Lateienamerika
In Lateinamerika und der Karibik haben sich inzwischen mehr als eine halbe Million Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Mehr als 28.400 von ihnen starben an den Folgen.
- USA
Das von den oppositionellen Demokraten kontrollierte US-Repräsentantenhaus hat ein neues gigantisches Corona-Hilfspaket über 3 Billionen Dollar beschlossen, das aber vermutlich im Senat von den Republikanern gestoppt wird.
USA/CHINA
China hat die USA aufgefordert, die "unangemessene Unterdrückung" des Netzwerkausrüsters Huawei und anderer chinesischer Unternehmen sofort zu beenden. Die chinesische Regierung werde die "berechtigten und rechtmäßigen Rechte und Interessen chinesischer Firmen" entschieden verteidigen. Mit ihrer Politik mache die Regierung von US-Präsident Donald Trump "weltweite Fertigungs-, Liefer- und Wertschöpfungsketten zunichte", so Chinas Außenministerium.
FIAT CHRYSLER
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May 18, 2020 01:46 ET (05:46 GMT)
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