Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB-Präsidentin Lagarde verlangt Gehorsam von der Bundesbank
Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hat die Bundesbank an ihre Verpflichtung erinnert, sich nach den geldpolitischen Beschlüssen im Euroraum zu richten. "Nach dem Vertrag müssen alle nationalen Zentralbanken in vollem Umfang an den Entscheidungen und der Durchführung der Geldpolitik des Euro-Währungsgebiets teilnehmen", sagte Lagarde im Gespräch mit dem Handelsblatt und drei anderen europäischen Zeitungen. Außerdem betonte sie, dass die EZB der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union unterstehe.
Merkel und Macron schlagen Wiederaufbaufonds von 500 Mrd Euro vor
Deutschland und Frankreich haben einen Corona-Wiederaufbaufonds im Umfang von 500 Milliarden Euro für die Europäische Union vorgeschlagen. Der Fonds soll die am stärksten betroffenen Regionen und Wirtschaftsbranchen wieder auf die Beine bringen. Das verkündeten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Kombiniert mit den nationalen Hilfspaketen der 27 EU-Mitgliedsstaaten könnten so insgesamt 3 Billionen Euro in Form von staatlichen Hilfen zusammenkommen, erklärte Merkel.
Anstieg der Erwerbstätigkeit im ersten Quartal abgeschwächt
Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im ersten Quartal 2020 zwar weiter gestiegen, der Anstieg hat sich aber im Zuge der Corona-Krise deutlich abgeschwächt. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gab es 45,0 Millionen Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Zahl der Erwerbstätigen um 147.000 Personen oder 0,3 Prozent. Einen so niedrigen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr hatte es zuletzt im zweiten Quartal 2010 gegeben.
Auftragsbestand der deutschen Industrie sinkt im März
Die Corona-Krise hat im März noch keine deutlichen Effekte auf den Auftragsbestand der deutschen Industrie gehabt. Der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe sank um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Dabei gingen die offenen Aufträge aus dem Inland um 1,3 Prozent zurück, der Bestand an Auslandsaufträgen verringerte sich um 0,6 Prozent.
Chef der Wirtschaftsweisen für Nullrunde beim Mindestlohn
Der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, plädiert bei der im Sommer anstehenden Entscheidung über die mögliche Erhöhung des Mindestlohnes für Zurückhaltung. "Gerade Branchen mit eher geringen Lohnniveaus sind von der Krise besonders erfasst worden. Meines Erachtens kann deshalb in dieser tiefen Rezession der Mindestlohn nicht weiter erhöht werden", sagte Feld der Wirtschaftswoche.
Klöckner für höhere Bußgelder in der Fleischindustrie
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat sich für ein härteres Vorgehen bei Verstößen gegen den Arbeits- und Gesundheitsschutz in der fleischverarbeitenden Industrie ausgesprochen. "Das Rausreden, Subunternehmen seien verantwortlich, man wisse nicht, wie die ausländischen Arbeitskräfte untergebracht seien und der Verweis, dass Inhaber von Werkverträgen selbst für alles verantwortlich seien, das überzeugt und beschwichtigt doch nicht", sagte Klöckner der Rheinischen Post.
Macrons Partei verliert absolute Mehrheit in französischer Nationalversammlung
Durch die Gründung einer neuen Fraktion hat die Partei von Präsident Emmanuel Macron ihre absolute Mehrheit in der französischen Nationalversammlung verloren. Der am Dienstag neu gegründeten Fraktion Ecologie Démocratie Solidarité (Ökologie Demokratie Solidarität) schlossen sich 17 Abgeordnete an, darunter auch mehrere aktuelle und ehemalige Mitglieder der Präsidentenpartei La République en Marche (LREM, Die Republik in Bewegung).
Dänemark bietet allen Erwachsenen Corona-Tests an
In Dänemark können sich ab sofort auch Erwachsene ohne Symptome auf das neuartige Coronavirus testen lassen. "Wir haben die Infektionsrate auf ein sehr niedriges Niveau gesenkt. Es ist zwingend erforderlich, dass es keine versteckten Infektionsherde gibt, die zu einer weiteren Ausbreitung des Virus führen könnten", erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke.
Trump droht WHO mit Austritt und permanentem Zahlungsstopp
Im Streit um den Umgang mit der Corona-Pandemie hat US-Präsident Donald Trump mit einem Austritt seines Landes aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gedroht. Trump veröffentlichte im Onlinedienst Twitter Bilder eines Briefes an WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, in dem er mit einer permanenten Einstellung der US-Beitragszahlungen an die Organisation droht, wenn diese innerhalb der nächsten 30 Tage nicht "größere substanzielle" Änderungen in ihrer Arbeit vornehme. Auch werde seine Regierung andernfalls ihre WHO-Mitgliedschaft "überdenken", warnte Trump.
US-Gesundheitsminister wirft WHO in Corona-Krise "Versagen" vor
Die USA haben erneut schwere Vorwürfe gegen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhoben. Einer der "wichtigsten Gründe, warum dieser Ausbruch außer Kontrolle geriet" sei gewesen, dass die WHO dabei versagt habe, "die Informationen zu besorgen, die die Welt brauchte", sagte US-Gesundheitsminister Alex Azar in einer Videoansprache bei der virtuellen Jahrestagung der WHO-Mitgliedstaaten. Dieses "Versagen" habe "viele Leben gekostet".
Trump nimmt nach eigenen Angaben Hydroxychloroquin ein
US-Präsident Donald Trump nimmt nach eigenen Angaben das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin ein. Er sei negativ auf das neuartige Coronavirus getestet worden und weise auch keine Symptome auf, sagte Trump vor Journalisten. Er nehme das Medikament "seit ungefähr anderthalb Wochen", weil er es "gut finde". "Ich habe viele gute Geschichten darüber gehört." Zur Vorbeugung nehme er auch Zink zu sich.
Pompeo bestreitet politisches Motiv hinter Entlassung von Spitzenbeamten
US-Außenminister Mike Pompeo hat bestritten, dass ein interner Ermittler seines Ministeriums als "Vergeltungsmaßnahme" wegen Untersuchungen gegen ihn gefeuert wurde. Er habe US-Präsident Donald Trump die Entlassung von Generalinspekteur Steve Linick empfohlen, weil dieser den Auftrag des Ministeriums "untergraben" habe, sagte Pompeo der Washington Post ohne jedoch Details zu nennen. Nach Angaben der oppositionellen Demokraten untersuchte Linick nicht nur Pompeos Amtsführung, sondern auch einen umstrittenen Rüstungsdeal mit Saudi-Arabien.
Rakete nahe US-Botschaft in Bagdad eingeschlagen
Nahe der US-Botschaft in Bagdad ist eine Rakete eingeschlagen. Bei dem Angriff am frühen Dienstagmorgen sei niemand verletzt worden, teilten Sicherheitskreise der Nachrichtenagentur AFP mit. Es handelte sich um den ersten Raketenangriff auf die sogenannte Grüne Zone der irakischen Hauptstadt seit mehreren Wochen. In dem stark abgesicherten Viertel haben viele Botschaften und internationale Organisationen ihren Sitz.
Brasilien nun Land mit dritthöchster Zahl von Coronavirus-Fällen
Brasilien ist zum Land mit der weltweit dritthöchsten Zahl von verzeichneten Coronavirus-Infektionen geworden. In dem südamerikanischen Land wurden bis Montag 254.220 Ansteckungsfälle gezählt, wie offizielle Statistiken zeigten. Es löste damit Großbritannien, wo es knapp 250.000 registrierte Infektionen gab, auf dem dritten Rang der globalen Skala ab.
+++ Konjunkturdaten +++
*GB/ILO-Arbeitslosenzahl 3 Mon per März +58.000, Quote 3,9%
*GB/Durchschnittslöhne (ohne Boni) 3 Mon per März +2,7%
*GB/Durchschnittslöhne (inkl. Boni) 3 Mon per März +2,4%
*GB/Durchschnittslöhne 3 Mon per Feb bestätigt mit +2,9%
DJG/DJN/AFP/apo
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May 19, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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