Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SAP - Außergewöhnliche Zeiten erfordern besondere Aktionen. Das weiß auch Hasso Plattner, Aufsichtsratschef von Deutschlands wertvollstem Konzern, der SAP. Und weil er auf der virtuellen Hauptversammlung am heutigen Mittwoch nicht viel mehr als eine Grußbotschaft loswerden darf, sprach Plattner vorab mit dem Handelsblatt Klartext: über den notwendigen Kurswechsel des Unternehmens, aber auch dessen bislang dominantes US-Management. Da seien "zwei Kulturen aufeinandergeprallt, die sehr unterschiedlich sind". Seine Kritik zielt vor allem auf den früheren Chef Bill McDermott: Dessen US-Philosophie, alle Firmenzukäufe "einfach selbstständig und eigenverantwortlich laufen zu lassen, mag wirtschaftlich sogar noch Sinn gemacht haben. Technologisch haben wir trotzdem nicht die richtige Entscheidung getroffen", sagt Plattner. Sein Fazit: "Für Bill McDermott stand der Wettbewerb ganz oben, für mich immer der Kunde." Nun müsse harmonisiert werden. Mit der Integration hapere es bei SAP indes noch sehr. Darauf komme es für den Softwarekonzern jedoch jetzt an, gerade im alles entscheidenden Cloud-Geschäft. Die Entwicklung will der 76-jährige Plattner auch als Aufsichtsratschef noch länger begleiten. Bislang war sein Abschied für 2022 geplant. "Auf ein paar Jährchen mehr" komme es nun auch nicht mehr an, sagte er dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 4)
THYSSENKRUPP - Thyssenkrupp hält eine Fusion der Stahlgeschäfte mit dem Konkurrenten Salzgitter für möglich. "An einer deutschen Lösung haben natürlich viele ein Interesse. Da haben wir einen großen Gestaltungsspielraum", sagte Martina Merz, die Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp. (SZ S. 19/Handelsblatt S. 18/FAZ S. 21/Börsen-Zeitung S. 9/Welt S. 11)
TENNET - Der deutsche Staat steigt bei dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet ein. Das haben die Niederlande und Deutschland in einer Absichtserklärung vereinbart. Angestrebt ist eine Minderheitsbeteiligung des Bundes, deren Höhe noch nicht feststeht. (Handelsblatt S. 12/Börsen-Zeitung S. 9)
ENBW - Der Karlsruher Energiekonzern EnBW will Anfang 2021 seinen 1 000. Schnelllade-Standort für Elektroautos in Betrieb nehmen. Mit einem solchen Netz wäre er bereits halb so groß wie eine Tankstellenkette. Derzeit nehme EnBW im Schnitt jeden Tag einen neuen Standort in Betrieb, erklärt Vorstandschef Frank Mastiaux. (Handelsblatt S. 16)
CHECK24 - Das als Schreck der Versicherungsvertreter groß gewordene Online-Portal Check24 will im Herbst auf dem Bankenmarkt angreifen. Wie aus der Liste der zugelassenen Finanzinstitute auf der Website der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hervorgeht, verfügt die Frankfurter Konzerntochter C24 Bank seit dem 14. Mai über eine Banklizenz. Eine Konzernsprecherin bestätigte, dass der Marktstart für den 1. Oktober geplant sei. Zuerst hatte der Newsletter Finanz- Szene.de darüber berichtet. (Börsen-Zeitung S. 3)
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May 20, 2020 00:07 ET (04:07 GMT)
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