
BERLIN (Dow Jones)--Die Corona-Krise hat den Handel in exportorientierten Staaten deutlich schrumpfen lassen. In China gingen die Warenausfuhren im Januar und Februar um 17,2 Prozent zurück, wie aus einer Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervorgeht. Im März folgten westliche Volkswirtschaften wie Frankreich (minus 18,4 Prozent), Italien (minus 13,4 Prozent), die Vereinigten Staaten (minus 10,9 Prozent) und Deutschland (minus 7,9 Prozent), die von der Pandemie erst später erfasst wurden. Für Deutschland bedeutet das einen Rückgang des Exports um 9,3 Milliarden Euro im Vergleich zum März 2019.
Am stärksten betroffen war im April Südkorea mit einem Rückgang der Warenausfuhren um 24,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Da Südkorea in dem Monat eine äußerst geringe Anzahl von Neuinfektionen und im ersten Quartal des Jahres nur eine minimale Exportreduzierung aufwies, deuten die starken Rückgänge bei den Exporten im April laut IfW-Analyse auf eine geringe Nachfrage hin.
"Das globale Handelsvolumen dürfte noch längere Zeit unterhalb des Vorkrisenniveaus bleiben", erklärte IfW-Handelsforscher Vincent Stamer. Denn diese Zahlen spiegelten weitgehend den Produktionsstopp vieler Unternehmen und die Maßnahmen wider, die die nationalen Regierungen ergriffen haben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/apo
(END) Dow Jones Newswires
May 20, 2020 04:09 ET (08:09 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.