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AR-Chef Plattner bei SAP-HV trotz Abwesenheit massiv präsent

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit seiner im Vorfeld in einem Interview geäußerten Kritik an Ex-Chef Bill McDermott und der zu amerikanisch geprägten Denkweise hat SAP-Mitgründer, -Großaktionär und -Aufsichtsratschef Hasso Plattner der Hauptversammlung seinen Stempel aufgedrückt. Die virtuelle Veranstaltung selbst kann er nicht leiten, da sein aktueller Aufenthaltsort Kalifornien dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich macht.

Damit hat sich Plattner mit Verzögerung klar positioniert, nachdem er bei den Führungsrochaden seit Oktober zwar die Strippen gezogen, dies aber nicht direkt kommentiert hat. Auf den Abgang des langjährigen CEOs McDermott, einem US-Amerikaner, der mehrere teure Zukäufe in den USA initiiert hatte, folgte eine Doppelspitze mit Jennifer Morgan und dem Eigengewächs Christian Klein. Sie hatte aber nur knapp sechs Monate Bestand, da Morgan, die erste Frau an der Spitze eines DAX-Konzerns, das Feld räumen musste - und das nicht ganz freiwillig.

Schnelles Ende des "idealen Führungsmodells" 

In einer Videobotschaft zur Hauptversammlung räumte Plattner ein, im Oktober gedacht zu haben, das "ideale Führungsmodell" gefunden zu haben. Doch bei der strategischen Weiterentwicklung habe die Pandemie den Druck noch erhöht. Sie habe wie ein Katalysator gewirkt und zu der Entscheidung geführt, auf einen alleinigen CEO umzuschwenken. Plattner betonte, dass dies keine Entscheidung gegen eine Frau gewesen sei und lobte die Erfolge von Morgan im Vertrieb, die sie für die Spitzenaufgabe qualifiziert habe.

Das Wechselspiel hin zu einem alleinigen CEO Klein mit einem für einen DAX-Unternehmen kleinen, für einen internationalen Konzern vorrangig national geprägten und zudem techniklastigen Vorstand hat auch scharfe Fragen der Aktionärsvertreter ausgelöst. Mit der jüngsten Ankündigung von Plattner (76), seine eigentlich nur noch zwei Jahre laufende Amtszeit an der AR-Spitze möglicherweise verlängern zu wollen, kommt seit Dienstag die weitere Frage hinzu, ob ein Generationswechsel nur in der operativen Führung ausreicht.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) moniert die "ständigen Wechsel im Vorstand". Sie habe den "Eindruck, wir sind in einem US-Unternehmen gelandet, in dem das 'Hire and Fire Prinzip' an der Tagesordnung" sei. Was SAP dringend benötige, sei eine langfristige Nachfolgeplanung für die Vorstandsebene, zumal es bei der Unternehmensgröße nicht bei fünf Mitgliedern bleiben könne.

Fehlende Expertise im US-Vertrieb? 

Auch die Deka Investment kritisiert, die hohe Personalfluktuation im Topmanagement erfolge in Zeiten eines strategischen Umbruchs und während einer weltweiten Wirtschaftskrise und fragt, womit sich dies erklären lasse. Zudem sei der Zeitpunkt riskant, denn SAP "braucht eine starke und enge Führung in Zeiten der Krise". Außerdem fehle ohne Morgan die US-Expertise und die dortige vertriebliche Ausrichtung. Dadurch ergebe sich eine "Unwucht im Topmanagement mit einem starken europäischen Fokus", die reduziert werden müsse. Eine Erweiterung des Vorstands sei notwendig.

Die Fondsgesellschaft DWS fragt ebenfalls nach den Gründen von Morgans Abgang und den Folgen für die Strategie wie auch die Zukunft des Cloud-Geschäfts in den USA. Sie möchte den erwarteten Einfluss auf das künftige Wachstum im Cloud-Bereich geklärt wissen.

Vorstand soll erweitert und internationalisiert werden 

Plattner hat indessen bereits in dem Interview mit dem Handelsblatt angekündigt, dass sich der mittlerweile wieder sehr homogene und überschaubare SAP-Vorstand wohl bald wieder vergrößern werde: "Wenn sich Chancen ergeben, werden wir den Vorstand gern wieder erweitern - und internationalisieren. Da sind wir ohnehin im Gespräch mit mehreren Kandidaten." Außerdem wolle man "auch schauen, dass irgendwann Ostasien im Vorstand eine Rolle spielt. China ist als Wachstumsfeld zu wichtig, als dass wir es ignorieren könnten."

Seinen Rückblick auf die Personalien in dem Interview formulierte Plattner weitaus schärfer als in seiner HV-Videobotschaft. Letztlich seien "zwei Kulturen aufeinandergeprallt, die sehr unterschiedlich sind". McDermotts amerikanische Philosophie, akquirierte Firmen "einfach selbstständig und eigenverantwortlich laufen zu lassen, mag wirtschaftlich sogar noch Sinn gemacht haben", so Plattner, "technologisch haben wir trotzdem nicht die richtige Entscheidung getroffen". Gerade im entscheidenden Cloud-Geschäft müsse im Softwarekonzern SAP nun harmonisiert und standardisiert werden. Für McDermott "stand der Wettbewerb ganz oben, für mich der Kunde", so das Fazit des AR-Chefs.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/smh/cbr

(END) Dow Jones Newswires

May 20, 2020 04:38 ET (08:38 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.

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