Von Cristina Roca
MAILAND (Dow Jones)--Die italienische Bank UBI Banca wehrt sich gegen ihre mögliche Übernahme durch den größeren Wettbewerber Intesa. Das von der Intesa Sanpaolo SpA lancierte öffentliche Übernahmeangebot sei ihrer Meinung nach aufgrund der Coronavirus-Pandemie wirkungslos geworden, teilte die Unione di Banche Italiane SpA (UBI) der italineischen Marktaufsicht mit. Die Pandemie stelle eine "wesentliche nachteilige Veränderung" dar, so die UBI.
Mit sogenannten "Material Adverse Change" bzw. MAC-Klauseln schützt sich ein Käufer oder Bieter vor einer negativen Entwicklung eines Unternehmens, das er kaufen will. Damit wäre eine Bedingung eingetreten, die die Offerte unwirksam machen würde.
Intesa "hätte sich umgehend dazu äußern sollen, ob sie auf diese Bedingung verzichtet", so UBI in einer Pressemitteilung, die die Bank in Reaktion auf einen Bericht der italienischen Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore veröffentlichte.
UBI dementierte die Behauptung des Berichtes, dass die MAC aufgrund einer Verschlechterung ihres Finanz- und Kreditprofils eingetreten sei. "Die kürzlich veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal 2020 haben die Solidität der Betriebsergebnisse und der Finanzlage der UBI Banca sowie die Qualität ihrer Aktiva bestätigt", teilte das Unternehmen mit.
Intesa hatte im Februar überraschend ein Übernahmeangebot in Aktien für UBI unterbreitet, die die kleinere Bank seinerzeit mit 5,3 Milliarden US-Dollar bewertet. Durch die Fusion würde die größte Bank Italiens entstehen. Ende März erklärte Intesa, dass sie die Offerte für die UBI trotz der Pandemie vorantreibe.
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May 20, 2020 06:51 ET (10:51 GMT)
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