Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Lufthansa und Regierung kurz vor Einigung über Rettungspaket
Die in der Coronakrise unter Druck geratene Deutsche Lufthansa befindet sich auf der Zielgeraden bei einer Einigung mit der Bundesregierung über ein Rettungspaket. In der Nacht zum Donnerstag bestätigte die Fluglinie, man befinde sich in "fortgeschrittenen Gespräche mit Vertretern des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland zur konkreten Ausgestaltung eines Stabilisierungspakets". Das noch nicht final vereinbarte Konzept sehe Stabilisierungsmaßnahmen im Umfang von bis zu 9 Milliarden Euro vor, davon 3 Milliarden als KfW Darlehen. Daneben soll der WSF eine Stille Einlage leisten.
Deutsche und französische Gewerkschaften nennen Merkel-Macron-Plan unzureichend
Der DGB und fünf große französische Gewerkschaften haben in einer gemeinsamen Erklärung den deutsch-französischen Hilfsplan in der Corona-Krise als unzureichend bezeichnet. Das Wiederaufbauprogramm der EU solle auf der Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron aufbauen, aber über das darin vorgeschlagene Hilfsvolumen von 500 Milliarden Euro hinausgehen, hieß es in der am Mittwoch von der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlichten Stellungnahme.
Spaniens Parlament billigt fünfte Verlängerung des Corona-Ausnahmezustands
Spaniens Parlament hat die Verlängerung des wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustands beschlossen. Das Unterhaus in Madrid billigte die Maßnahme am Mittwochabend mit 177 Stimmen. 162 Abgeordnete stimmten gegen die fünfte Verlängerung des Ausnahmezustands, der nun bis zum 6. Juni gilt, elf weitere enthielten sich.
Italienische Regierung fordert ehrgeizigeres EU-Konjunkturprogramm
Zur Vermeidung von zunehmendem Nationalismus und langfristigen Spaltungen zwischen den Mitgliedsstaaten müssen die Pläne für ein EU-Konjunkturprogramm nach Ansicht der italienischen Regierung ehrgeiziger sein. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte begrüßte am Mittwoch in einem Gastbeitrag auf der Website "Politico" das von Frankreich und Deutschland vorgeschlagene 500-Milliarden-Euro-Programm als "einen mutigen und bedeutenden Schritt", es müsse aber "noch viel mehr getan werden".
WHO meldet neue weltweite Rekordzahl täglicher Corona-Neuinfektionen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine neue weltweite Rekordzahl täglicher Neuinfektionen gemeldet. "In den vergangenen 24 Stunden wurden der WHO 106.000 Fälle gemeldet - die höchste Zahl an einem einzigen Tag seit Beginn der Epidemie", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch.
Japans Außenhandel bricht im April ein
Die Exporte Japans sind im April wegen der Coronavirus-Pandemie dramatisch eingebrochen, wenn auch etwas weniger als erwartet. Wegen der weltweit fehlenden Nachfrage hatten zahlreiche japanische Hersteller ihre Werke geschlossen. Wie das Finanzministerium mitteilte, sackten die Exporte um 21,9 Prozent im Jahresvergleich ab, nach einem Minus von 11,7 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten mit einer Schrumpfung von 22,7 Prozent gerechnet. Die Importe knickten um 7,2 Prozent ein.
Fed-Protokoll: Währungshüter zunehmend besorgt in Corona-Krise
Die US-Währungshüter haben sich bei ihrer Ratssitzung am 28. und 29. April zunehmend besorgt über die Folgen der Corona-Krise gezeigt. Dabei bestätigten sie Pläne, den Leitzins nahe null Prozent zu belassen, wie aus dem Protokoll der Sitzung hervorgeht. Die Fed-Vertreter beschäftigten sich auf ihrer Sitzung vor allem mit den neun Kreditprogrammen, die aufgelegt wurden, um die Wirtschaft zu stützen. Auch stand auf der Agenda, wie erfolgreich der Kauf von US-Staatsanleihen und Hypotheken-Papieren ist.
Fed/Bullard sieht mögliche zweite Coronavirus-Welle eher gelassen
James Bullard, Präsident der Federal Reserve von St. Louis, sorgt sich im Gegensatz zu seinen Zentralbank-Kollegen nicht über eine zweite Welle der Covid-19-Pandemie, welche die US-Wirtschaft dann abermals in die Knie zwingen würde. Wenn es um den Umgang mit den Risiken rund um die Pandemie geht, "ist schon so viel darüber gesagt worden, dass ich denke, sobald etwas auftaucht, werden wir als Gesellschaft alles daran setzen (...) um es unter Kontrolle zu halten", sagte Bullard, der in diesem Jahr nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der Fed ist, am Mittwoch auf einer virtuellen Veranstaltung der Missouri Growth Association.
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May 21, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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