BERLIN (Dow Jones)--Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer (CDU), hat das geplante Rettungspaket für die Deutsche Lufthansa AG verteidigt. Es gehe darum, einem operativ sehr erfolgreichen Unternehmen in einer absoluten Sondersituation der Corona-Krise zu helfen, sagte Pfeiffer im Deutschlandfunk. Der Steuerzahler soll zeitlich begrenzt einspringen und sein Geld nach der Krise auch wieder zurückerhalten.
Mit den von der Regierung gezahlten Corona-Hilfen komme die Fluglinie bis Mitte Mai oder Ende Juni weiter, betonte der CDU-Politiker. Danach würden weitere Mittel benötigt. Außerdem hätten auch die europäischen Partnerländer Schweiz, Österreich und Belgien bei den Lufthansa-Töchtern Swiss, Austrian und Brussels Airlines geholfen.
Pfeiffer lehnt eine Einmischung des Staates in die operative Geschäftsführung ab. "Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer." Dies hätten Beispiele wie die nationale Fluggesellschaft Italiens, Alitalia, oder die DDR gezeigt. "Das wollen wir nicht, sondern wir wollen, dass das Geld des Steuerzahlers, was jetzt eingesetzt wird, wieder zurückkommt und dass wir eine schlagkräftige, wettbewerbsfähige Lufthansa-Gruppe auch in Zukunft haben", so Pfeiffer.
Regierung und die Lufthansa stehen kurz vor der Einigung über ein Hilfspaket von bis zu 9 Milliarden Euro. Ein Drittel davon soll als Darlehen von der staatlichen KfW-Förderbank bereitgestellt werden. Über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds will sich der Bund mit 20 Prozent direkt an dem Dax-Unternehmen beteiligen. Geplant ist zudem eine Wandelanleihe von 5 Prozent plus einer Aktie, um einen möglichen Übernahmeversuch abzuwenden. Zwei Sitze im Aufsichtsrat sollen voraussichtlich mit unabhängigen Experten besetzt werden.
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May 22, 2020 02:28 ET (06:28 GMT)
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