BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Maschinenbauer haben einheitlichere und weitgehendere Ausnahmen von der Quarantänepflicht gefordert. Grundsätzlich werde der jüngste Bund-Länder-Kompromiss begrüßt, die innereuropäischen Reisebeschränkungen zu beenden und EU- und EFTA-Staaten von der Quarantäne zu befreien. "Bedauerlicherweise wird aber der inhaltliche Flickenteppich der Verordnungen immer größer", erklärte der Außenwirtschaftsleiter des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Ulrich Ackermann. Viele Unternehmen arbeiteten bundesweit, so dass der Aufwand herauszufinden, in welchem Bundesland wer und unter welchen Bedingungen in Quarantäne muss, kaum noch zu bewältigen sei.
Die aktuellen Quarantänebefreiungen gelten für die EU- und EFTA-Staaten, solange die Zahl der Neu-Infektionen pro 100.000 Einwohner kumuliert für die letzten sieben Tage unter 50 liegt. Dies könne aber auch auf viele Drittstaaten zutreffen, betonte Ackermann. "Es ist nicht einzusehen, warum die Neuregelung nicht diese Drittstaaten einbezieht." Die Quarantäneregeln müssten deswegen grundsätzlichen neugefasst werden.
Der VDMA wies dazu auch auf das Gerichtsurteil des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts von Mitte Mai. Laut dem Urteil der Lüneburger Richter ließen die weltweiten Corona-Fallzahlen es nicht mehr zu, Einreisende pauschal zu einer 14-tägigen Quarantäne zu verpflichten.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/jhe
(END) Dow Jones Newswires
May 22, 2020 04:28 ET (08:28 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.