Verschlafen Privatanleger etwa einen absoluten Megatrend? Im Alltag wächst das Bewusstsein für Klimaschutz immer mehr.
Plastikverpackungen sind längst verpönt, Vielflieger schämen sich fast schon für ihr Meilenkonto und überhaupt ist Nachhaltigkeit ein großes Thema. In den Depots der Privatanleger kommt der Greta-Faktor aber nicht an. Zumindest dann nicht, wenn man einer Umfrage von Fidelity glaubt. Finanzprodukte, die ökologische und soziale Faktoren sowie eine gute Unternehmensführung berücksichtigen, sind noch nicht gefragt. Keiner der immerhin 3240 Befragten investiert in solche Geldanlagen. Das ist das Ergebnis des Verantwortungsbarometers Deutschland 2020.
Doch Stopp! Wie passt es dann zusammen, dass gefühlt täglich ein neues Produkt mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit auf den Markt kommt? Laut Morningstar gibt es in Europa mittlerweile 2400 Nachhaltigkeitsfonds - Tendenz steigend. Allein im vergangenen Jahr wurden 360 neu aufgelegt. Es fließt auch richtig viel Geld in diese Produkte; im vergangenen Jahr immerhin netto 120 Milliarden Euro. Doch bisher kommt das wohl vor allem von institutionellen Anlegern. Auch einen ESG-Dax gibt es jetzt, so wie viele andere Indizes mit ESG-Filter. Nachhaltigkeit ist ein Megatrend, keine Frage. Und er wird auch sehr, sehr schnell in den Depots der Privatanleger ankommen. Spätestens dann, wenn die Frage nach ESG-konformen Investments in den Beratungsprotokollen steht.
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