FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es zum Start in die Woche deutlich nach oben gegangen. Mehr und mehr zeichnet sich ab, dass sich die Wirtschaft von dem Corona-Schock doch schneller als befürchtet erholen kann. Darauf deutete am Vormittag auch der Ifo-Geschäftsklimaindex hin. "Die Lockerungsmaßnahmen zeigen beim Ifo-Geschäftsklimaindex eine positive Wirkung", so Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe. Das Wiederanfahren der Wirtschaft sei für viele Unternehmen ein Silberstreif am Horizont. Aber auch von Unternehmensseite gab es Nachrichten. So arbeitet Bayer weiterhin an einem Vergleich mit den Glyphosat-Klägern und bei der Lufthansa ist nun der Staat eingestiegen. An einem Tag, an dem die britischen und US-amerikanischen Investoren wegen Feiertags abwesend waren, ging es für den DAX um 2,9 Prozent auf 11.391 Punkte nach oben.
Bayer arbeitet weiter auf Vergleich hin
Bayer legten um 7,8 Prozent zu, nachdem es laut Presseberichten zur Verständigung mit zahlreichen Klägern im Glyphosat-Streit gekommen sein soll. Bayer soll bei bis zu 85.000 der insgesamt 125.000 Glyphosat-Klagen in den USA vor einer Einigung stehen, hieß es in einem Bericht, der sich auf Kreise beruft. Demnach soll der Konzern im Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat für einen wesentlichen Teil der anhängigen Schadensersatzklagen mündliche Zusagen der Klägeranwälte für eine außergerichtliche Beilegung gegeben haben. Insidern zufolge wolle Bayer mit insgesamt 10 Milliarden Dollar auskommen - 8 Milliarden für aktuelle Fälle, 2 Milliarden für zukünftige. An der Börse wurde bisher noch mit einer deutlich höheren Summe gerechnet.
Für die Aktie der Lufthansa ging es um 7,5 Prozent nach oben. Der Staatseinstieg ist nahezu perfekt, die Konditionen mehrheitlich wie in den Medien seit Tagen genannt. Sicher ist nun, dass auch in Zukunft mit der Kranichlinie in den Urlaub geflogen werden kann. Sicher ist allerdings auch, dass die Aktionäre wohl auf lange Zeit keine Dividende sehen werden.
Die Aktien von Dr. Hönle schossen um 30 Prozent nach oben. Das Unternehmen könnte mit seiner UV-Ausrichtung zum Kampf gegen die Pandemie beitragen, hieß es auf Merkur.de. In einem Labor seien Coronaviren mit UV-Geräten des Unternehmens bestrahlt worden, die Abtötungsrate des Virus habe bei 99,4 Prozent gelegen. Ein fulminantes Börsendebüt legten Exasol hin. Der erste Kurs lag bei 14,00 Euro und damit 47,4 Prozent über dem Ausgabekurs von 9,50 Euro. Am Nachmittag kam der Wert etwas zurück und ging bei 12,74 Euro aus dem Handel.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 72,1 (Vortag: 86,2) Millionen Aktien im Wert von rund 2,75 (Vortag: 3,11) Milliarden Euro. Alle 30 Werte schlossen im Plus.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 11.391,28 +2,87% -14,02% DAX-Future 11.381,50 +2,80% -13,05% XDAX 11.384,51 +2,27% -13,32% MDAX 25.085,86 +2,02% -11,40% TecDAX 3.155,21 +2,17% +4,65% SDAX 11.153,70 +2,12% -10,86% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 173,12 2 ===
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May 25, 2020 11:57 ET (15:57 GMT)
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