
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Lufthansa-Aufsichtsrat winkt Rettungspaket zunächst nicht durch
Die Deutsche Lufthansa bleibt weiter in Turbulenzen. Wegen des von Brüssel geforderten Verzichts auf Start- und Landerechte in Frankfurt und Brüssel hat der Aufsichtsrat des Luftfahrtunternehmens dem mit der Bundesregierung ausgehandelten 9 Milliarden Euro schweren Stabilisierungspaket nicht zugestimmt, heißt es in einer Mitteilung der Lufthansa. Die wahrscheinlichen Auflagen würden die Drehkreuzfunktion an den beiden Heimatflughäfen schwächen, hieß es zur Begründung. Die wirtschaftlichen Folgen dieser Auflagen sowie mögliche Alternativszenarien müssten intensiv geprüft werden.
Altmaier fordert EU-Kommission zu Genehmigung der Lufthansa-Hilfe auf
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Europäische Kommission an die Bedeutung des Luftfahrtkonzerns Lufthansa für den Wirtschaftsstandort Europas erinnert und zur Genehmigung der Staatshilfen aufgefordert. "Es ist nicht nur im deutschen Interesse, sondern es ist im Interesse der Europäischen Union, dass wir nicht zulassen, dass als Folge dieser gesundheitlichen Pandemie am Ende ein industriepolitischer Ausverkauf wichtiger Interesse Europas und der Europäischen Union und unseres eigenen Landes stattfindet", sagte der CDU-Politiker im Bundestag in einer Debatte zur Corona-Krise.
Merkel erwartet "noch schwierige Verhandlungen" zu EU-Aufbaufonds
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach der Vorlage des Vorschlags für einen europäischen Wiederaufbaufonds durch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf viele offene Fragen verwiesen. "Dass das jetzt noch schwierige Verhandlungen werden, ist klar", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Die werden auf dem nächsten EU-Rat nicht abgeschlossen werden." Das Ziel müsse es aber sein, im Herbst genügend Zeit für Beratungen der nationalen Parlamente und den Europaparlaments zu haben, sodass das Paket zum 1. Januar 2021 in Kraft treten könne.
Von der Leyen: Bei Corona-Hilfen "alte Vorurteile beiseite legen"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat im EU-Parlament für ihren 750 Milliarden schweren Corona-Fonds geworben. Die geplanten Hilfen für besonders von der Krise getroffene Staaten "sind eine gemeinsame Investition in unsere Zukunft", sagte von der Leyen mit Blick auf die EU. "Deshalb lasst uns diese alten Vorurteile beiseite legen."
Brüssel will für Corona-Hilfsfonds aufgenommene Schulden bis 2058 abtragen
Die EU-Kommission will ihren Wiederaufbauplan gegen die Corona-Krise durch gemeinsame Schulden finanzieren. Die Behörde schlug vor, dass sie zur Finanzierung des 750 Milliarden Euro schweren Programms an den Finanzmärkten Kredite im Namen der EU aufnimmt. Mit der Rückzahlung will sie nicht vor dem Jahr 2028 beginnen. Abgeschlossen sein soll die Tilgung im Jahr 2058.
EU-Budgetkommissar erwartet keine Probleme bei Schuldenaufnahme für Corona-Plan
EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn erwartet bei der Schuldenaufnahme für den 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfsfonds an den Finanzmärkten keine Probleme. Die EU sei "ein sehr attraktiver Kreditnehmer", sagte Hahn am Mittwoch in Brüssel. Allerdings sei es "eine politische und logistische Herausforderung", dafür die Ratifizierung in den Mitgliedstaaten bis Ende des Jahres zu erhalten. "Wir brauchen alle 27 Mitgliedstaaten an Bord."
Italienischer Regierungschef: EU-Konjunkturprogramm ist "hervorragendes Signal"
Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte hat den von der EU-Kommission vorgeschlagenen 750 Milliarden Euro schweren Wiederaufbaufonds begrüßt. Es sei ein "hervorragendes Signal aus Brüssel", schrieb Conte am Mittwoch im Online-Dienst Twitter. Das von der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Land Italien soll mit fast 173 Milliarden Euro besonders von dem Hilfspaket profitieren, wie die Nachrichtenagentur AFP aus EU-Kreisen erfuhr.
Frankreich lobt Corona-Plan der EU als "historisch"
Frankreich hat den Corona-Rettungsplan der EU-Kommission als "historisch" bezeichnet. Finanzminister Bruno Le Maire rief am Mittwoch in Paris alle Mitgliedsländer auf, dem 750 Milliarden schweren Corona-Fonds zuzustimmen. Er appellierte an die Niederlande, Österreich, Dänemark und Schweden, ihren Widerstand aufzugeben.
Enria: Unsicherer Ausblick prägt Erstquartalszahlen von Banken
Die hohe Unsicherheit hinsichtlich der volkswirtschaftlichen Perspektiven hat sich nach Aussage von Bankenaufsichtschef Andrea Enria deutlich auf einige Kennzahlen in den Erstquartalsberichten der Banken des Euroraums ausgewirkt. Enria, Chef der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht SSM, wies in einer Veranstaltung des internationalen Bankenverbands IIF darauf hin, dass diese Unsicherheit zu recht unterschiedlichen Angaben in Bezug auf Eigenkapitalquoten und zu erwartende Verluste geführt habe.
IEA: Corona-Krise gefährdet Energiewende
Die Coronavirus-Pandemie gefährdet die Energiewende in vielen Ländern: Das sagte der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, der Nachrichtenagentur AFP in Paris. "Es gibt in diesem Jahr einen historischen Einbruch von Investitionen in Energie weltweit", warnte er. Bei nachhaltigen Energieträgern sagt die Agentur einen Rückgang der Mittel um 11 Prozent auf 560 Milliarden Dollar voraus.
Bewältigung der Corona-Krise hat Priorität für deutsche EU-Präsidentschaft
Die Bewältigung der Corona-Pandemie wird im Zentrum der im Juli beginnenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft stehen. Das erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Angaben ihres Sprechers am Mittwoch in einem Gespräch mit dem Präsidenten und mit den Fraktionsvorsitzenden des Europäischen Parlaments.
Kabinett bringt freiwillige Gutschein-Regelung für Reisen auf den Weg
Kunden, deren Reisen wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurden, sollen dafür künftig Gutscheine erhalten können, die die Regierung gegen eine Insolvenz der Veranstalter absichert. Die Kunden können aber auch eine Gelderstattung fordern. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den das Kabinett auf den parlamentarischen Weg gebracht hat.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 3 Wochen Mai -1,5% gg Apr
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 3 Wochen Mai -7,5% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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May 27, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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