Mainz (ots) - So schnürt man in der EU Kompromisse: 500 Milliarden Euro Aufbauhilfe lieber nicht als Zuschuss, sondern als Kredite? Okay, dann packen wir zu der halben Billion Zuschuss noch 250 Milliarden als Kredite obendrauf. Der gigantische Wiederaufbauplan der EU ist allerdings viel zu bedeutend, als dass man sich über ihn lustig machen sollte. Schließlich müssen nicht nur die vier Widerständler von Merkels, Macrons und von der Leyens Plänen überzeugt werden. Auch in der deutschen Bevölkerung, auch im Bundestag weiß die Kanzlerin noch keineswegs überzeugende, besser: überzeugte Mehrheiten hinter sich. Dabei geht es tatsächlich um alles: Die Niederlande, Österreich, Dänemark und Schweden werden wie Deutschland nur dann wieder auf die Beine kommen, wenn alle EU-Staaten Boden unter die Füße bekommen. Oder anders betrachtet: Wenn nach den Briten auch noch die Italiener aus der EU drängen sollten, wäre diese gewiss bald Geschichte. Zu den schwächelnden USA würde sich dann auch noch ein zerfallendes Europa gesellen. Deswegen muss in Europa jetzt groß gedacht werden. Groß nicht nur von den Summen her, sondern auch von den Aufgaben der EU. Eine europäische Industriepolitik tut dringend not, um Forschungsverbünde, Klimaschutz, Digitalisierung und eine europäische Verteidigung voranzutreiben. Wenn sich zu einem solchen Souveränitätsgewinn der EU das Prinzip der Mehrheitsentscheidungen statt der lähmenden Einstimmigkeit gesellte, wäre eine Weiterentwicklung der europäischen Verträge ein Riesengewinn. Im Zwang, die Coronakrise zügig meistern zu müssen, steckt auch eine einmalige Chance für Europa.
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