Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Stimmung im Euroraum zeigt im Mai erste Anzeichen der Erholung
Nach Rekordeinbrüchen im Zuge der Pandemie zeigt die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Mai erste Anzeichen der Erholung. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 67,5 Punkte von 64,9 (vorläufig: 67,0) im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 70,0 Zähler gerechnet. Im März und April hatte der Indikator jeweils Rückgänge in Rekordhöhe verzeichnet.
IAB-Arbeitsmarktbarometer fängt sich auf niedrigem Niveau
Die Aussichten für den deutschen Arbeitsmarkt haben sich nach einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Mai leicht verbessert. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer stieg gegenüber dem historischen Tiefststand im Vormonat um 0,4 Punkte. Mit 93,8 Punkten weist der Frühindikator noch immer auf eine deutliche Verschlechterung des Arbeitsmarkts in den nächsten Monaten hin - allerdings auf keine so starke mehr wie noch im Vormonat.
Inflation in Bundesländern geht im Mai weiter zurück
Die jährliche Inflationsrate ist in einer Reihe von Bundesländern im Mai weiter gesunken. So gaben die Preissteigerungsraten in den sechs Ländern Sachsen, Bayern, Hessen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg deutlich nach, wie die Statistischen Landesämter berichteten. Sie liegen nun zwischen 0,3 und 0,9 Prozent. Beeinflusst wurde diese Entwicklung hauptsächlich durch den seit Jahresbeginn anhaltenden Ölpreisverfall auf dem Weltmarkt.
Spaniens Verbraucherpreise fallen im Mai beschleunigt
Der Abwärtsdruck auf die spanischen Verbraucherpreise hat sich im Mai verstärkt. Nach Angaben der Statistikbehörde INE fiel der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 0,9 Prozent. Im April war der Index um 0,7 Prozent gesunken. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für Mai mit einer Minusrate von 0,8 Prozent gerechnet.
Chinas Volkskongress gibt grünes Licht für Sicherheitsgesetz für Hongkong
Chinas Nationaler Volkskongress hat grünes Licht für ein neues Sicherheitsgesetz für die Sonderverwaltungszone Hongkong gegeben. Die Delegierten in Peking billigten den Plan für das Gesetz, mit dem "Separatismus" und "Aufruhr" in Hongkong offiziell verboten werden sollen. Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, soll kommenden Monat der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses noch die Details ausarbeiten.
Deutsche Industrie blickt mit Sorge auf Spannungen in Hongkong
Die deutsche Industrie hat angesichts des jüngsten Beschlusses des chinesischen Volkskongresses zu Hongkong vor einer deutlichen Schwächung des Vertrauens in den Standort gewarnt und eine Fortgeltung des Grundsatzes "Ein Land, zwei Systeme" angemahnt. "Die deutsche Industrie blickt mit Sorge auf die politischen und gesellschaftlichen Spannungen in Hongkong", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang.
Rabobank: EZB stockt PEPP auf und senkt Einlagensatz
Die Rabobank erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Pandemiekaufprogramm PEPP in der nächsten Woche um 250 Milliarden Euro aufstocken wird. Die Analysten Bas van Geffen und Elwin de Groot halten zudem eine Aufnahme so genannter "gefallener Engel" in das PEPP für möglich. Das sind Anleihen, die bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie eine Investment-Grade-Rating hatten. Auch dürfte die EZB ihrer Meinung nach eine Reinvestitionspolitik für das PEPP beschließen, die jener des APP ähnelt.
Commerzbank zweifelt Verhältnismäßigkeit von EZB-Staatsanleihekäufen an
Die Commerzbank bezweifelt, dass es der Europäischen Zentralbank (EZB) gelingen würde, die Verhältnismäßigkeit ihrer Staatsanleihekäufe im Rahmen des PSPP-Programms klar nachzuweisen. Einen solchen Verhältnismäßigkeitsnachweis hatte Anfang des Monats das Bundesverfassungsgericht gefordert. Analyst Michael Schubert weist auf verschiedenen Studien - zum Teil von der EZB selbst - hin, die eine nur mäßige Inflationswirksamkeit des PSPP bei zugleich deutlichen negativen Nebenwirkungen zutage gefördert hätten.
Unions-Finanzexperte Michelbach kritisiert Brüssel und EZB
In der Diskussion um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Anleihenkäufen der Europäischen Zentralbank (EZB) hat der Unions-Finanzexperte Hans Michelbach (CSU) harte Kritik an EZB und EU-Kommission geübt. Im ARD-"Morgenmagazin" nannte der Obmann der Unionsfraktion im Bundestagsfinanzausschuss die Drohung der Kommission mit einem Vertragsverletzungsverfahren "unsäglich" und betonte: "Es wäre ja verrückt, wenn die Exekutive gegen ein unabhängiges Gericht vorgehen würde. Da ist man völlig falsch beraten."
EZB erhält keine Nachfrage bei täglichem Dollar-Tender
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen keine Nachfrage von Banken erhalten. Am Vortag hatten zwei Banken eine Summe von 51 Millionen nachgefragt und bekommen. Der Tender hat wie am Vortag einen Festzinssatz von 0,30 Prozent.
BDI lobt Corona-Wiederaufbauplan als "starkes Signal aus Brüssel"
Die deutsche Wirtschaft hat den Corona-Wiederaufbauplan von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen positiv bewertet. "Die Vorschläge der Europäischen Kommission zur wirtschaftlichen Erholung Europas sind ein starkes Signal aus Brüssel", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. Die Kommission habe die Dimension der Krise und die Notwendigkeit entschlossenen Handelns erkannt. "Jetzt müssen auch die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament an einem Strang ziehen."
Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag mit 179.717 angegeben - ein Plus von 353 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 181.524 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8.411 Todesfälle und damit 62 mehr als am Vortag, die JHU 8.428 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 163.200.
Deutsche Großstädte verlieren zunehmend Einwohner an ihr Umland
Deutsche Großstädte verlieren zunehmend Einwohner an ihr Umland. Dies geht aus einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB) hervor, die in Wiesbaden präsentiert wurde und die Wanderungsbewegungen bis 2017 erfasst. Demnach verlangsamte sich der Zuzug aus umliegenden Landkreisen in Großstädte seit 2012. Seit 2014 kehrte sich das Muster sogar um. Mehr Menschen zogen aus den Städten in das unmittelbare Umland, als von dort in die Städte übersiedelten.
Brasilien zählt mehr als 25.000 Corona-Todesfälle
In Brasilien ist die Zahl der Corona-Todesfälle auf über 25.000 gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte mit, in den zurückliegenden 24 Stunden habe sich die Zahl um 1.086 Menschen auf 25.598 erhöht. Damit lag die Zahl der Corona-Toten das fünfte Mal bei über tausend, seitdem sich die Corona-Krise in dem lateinamerikanischen Land vor einer Woche zugespitzt hatte.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Apr Einzelhandelsumsatz -1,3% gg Vorjahr
Schweden Apr Einzelhandelsumsatz PROGNOSE -4,5% gg Vorjahr
Schweden Apr Einzelhandelsumsatz +0,2% gg Vormonat
Schweden Apr Einzelhandelsumsatz PROGNOSE: -2,4% gg Vormonat
Schweden Mai Verbrauchervertrauen 77,3 (Apr: 74,2)
Schweden Mai Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 80,0
Taiwan BIP 1Q revidiert +1,59% gg Vorjahr (vorläufig: +1,54%)
Taiwan BIP 1Q revidiert -0,91% gg Vorquartal (vorläufig: -1,51%)
Taiwan BIP-Prognose 2020 +1,67% nach +2,37%
DJG/DJN/AFP/apo
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May 28, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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