Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Die Arbeitnehmer im Volkswagen-Konzern gehen auf Konfrontation mit dem Management. "Für uns ist das Maß inzwischen unerträglich", heißt es in einem Brief der IG-Metall-Vertrauensleute der deutschen VW-Werke an Vorstand und Aufsichtsrat des Autobauers. Sie werfen der Konzernspitze schwere Fehler bei der Einführung neuer Modelle wie des Golfs 8 vor, der wegen zahlreicher Mängel zu spät auf den Markt kommt. Da das wichtigste Auto des Konzerns "auf ganzer Linie" versage, fürchteten die Beschäftigten um die Jobs. Die Gewerkschafter werfen schließlich die Frage auf, wer "die Verantwortung für das Produktdesaster in unserer aktuellen Modellpalette" übernehme. Die Vorwürfe zielen auf Herbert Diess. In Kreisen des VW-Aufsichtsrats hat man die Hoffnung, dass Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil in dem Streit vermitteln könnte. Keine leichte Aufgabe für den Vertreter des VW-Großaktionärs Niedersachsen. (Handelsblatt S. 6/FAZ S. 24/Welt S. 9)
DEUTSCHE BANK - Wenn die Deutsche Bank in diesen Wochen ihre seit mehr als 20 Jahren juristisch eigenständige Privatkundentochter mit der Konzernmutter verschmilzt, geht es vor allem darum, Kosten zu sparen. Diese "Fusion" geht nun auch am zuletzt neunköpfigen Vorstand der Privatkundentochter nicht vorbei. Ein Sprecher bestätigte Informationen, wonach die beiden Vorstandsfrauen Zvezdana Seeger und Susanne Klöß-Braekler die Bank verlassen; Seeger "im Sommer", und Klöß "Mitte Juni". Klöß war für Produkte zuständig und Seeger für operative IT-Fragen. Bereits bekannt war, dass auch Markus Pertlwieser die Bank verlassen wird; er war in der Privatkundenführung für digitale Produkte zuständig. Die restlichen Manager, angeführt von Ex-Allianz-Manager Manfred Knof, werden vermutlich in der Sparte bleiben, sagte ein Insider. (SZ S. 17)
HAPAG-LLOYD - Vor der Hauptversammlung von Hapag-Lloyd am 5. Juni sorgt Großaktionär Kühne für Wirbel: Nach Aufstockung seiner Anteile auf rund 30 Prozent fordert er einen zweiten Sitz im Aufsichtsrat. Ein frist- und formgerecht eingereichter Antrag dafür liegt allerdings nicht vor. Und ein Mandatswechsel steht nicht an. (Börsen-Zeitung S. 12/Welt S. 10)
CRÉDIT AGRICOLE - Die französische Großbank Crédit Agricole schraubt in Erwartung eines stagnierenden Marktes ihre Ansprüche an das Ertragswachstum im deutschen Firmenkundengeschäft zurück. Hatte die genossenschaftliche Gruppe in den vergangenen fünf Jahren ihre Einnahmen im Corporate und Investment Banking (CIB) bundesweit mit einer Rate von jeweils knapp 8 Prozent ausgeweitet, so sieht die Planung für die kommenden Jahre nur mehr einen Zuwachs von jeweils über 5 Prozent vor. "Wir sehen 5 Prozent klar als Untergrenze", sagt Deutschland-Chef Frank Schönherr der Börsen-Zeitung. "Mit unserem Wachstumsziel von 5 Prozent gewinnen wir dementsprechend signifikant Marktanteile hinzu." (Börsen-Zeitung S. 4)
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May 29, 2020 00:17 ET (04:17 GMT)
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