Für die Börsen markierte der April den absoluten Konjunkturtiefpunkt. Immer mehr Lockerungsmaßnahmen bei rückläufigen Corona-Neuinfektionen sowie eine ausgabefreudige Fiskal- und "liebestolle" Geldpolitik sind Balsam für die Anlegerseele. Stützend wirkt auch das epochale Hilfspaket "Next Generation EU", das die Risse in der politischen Fassade Europas zu kitten scheint. Allerdings ist der Preis für diesen Länderfinanzausgleich hoch. Wo ist die Skepsis hin?
Der Anfang vom Ende der Fundamentalbaisse
Der ifo Geschäftsklimaindex kann sich im Mai bei 79,5 nach zuvor 74,2 auf niedrigem Niveau stabilisieren. Die Stimmung ist zwar weiterhin schlechter als zum Hochpunkt der Finanzkrise 2009. Immerhin jedoch signalisiert der historisch stärkste Anstieg der ifo Geschäftserwartungen von zuvor 69,4 auf 80,1 Licht am Ende des dunklen Corona-Tunnels.
Laut ifo Konjunkturmatrix, die Geschäftslage und -erwartungen gemäß den vier Phasen eines Konjunkturzyklus zueinander in Beziehung setzt, befindet sich die deutsche Wirtschaft immer noch tief in der Rezession. Aber der holprige Aufstieg in Richtung konjunktureller Zyklusphase "Aufschwung" scheint eingeleitet zu sein.
Auf Branchenebene profitiert die Industrie von der Wiederaufnahme der Produktion. Auch bei Dienstleistern und in der Bauwirtschaft hellt sich die Stimmung auf. Selbst wenn im Groß- und Einzelhandel vielerorts die Umsätze weiterhin unterkühlt sind, gibt es dennoch Verbesserungen zum Vormonat, als ein Großteil des Einzelhandels geschlossen war.
Das unterstreichen auch das Konsumklima und die Anschaffungsneigung gemäß GfK, die sich zuletzt weniger pessimistisch präsentierten.
Zwar dokumentieren die ifo Exporterwartungen, dass Deutschland noch vom coronal ausgebremsten Welthandel betroffen ist. Die Vorfreude der Exporteure nimmt aber zu.
Selbst im Verarbeitenden und Dienstleistungsgewerbe der Eurozone sind Stabilisierungstendenzen zu erkennen. Die Talfahrt verlangsamt sich im Vergleich zum Rekordtief im April deutlich.
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