
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Corona-Krise lässt die Inflation im Euroraum immer weiter unter die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) absacken. Die jährliche Inflationsrate sank im Mai auf 0,1 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine solche Rate vorhergesagt. Im April hatten die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 0,3 Prozent zugelegt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Mit dem Einbruch der Wirtschaft in vielen Ländern während der Pandemie sank auch die Nachfrage nach Rohöl und die Preise fielen drastisch. Die gesamten Energiepreise lagen um 12,0 Prozent niedriger als im Vorjahresmona.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, blieb im Mai stabil. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate verharrte bei 0,9 Prozent. Ökonomen hatten mit einer stabilen Rate gerechnet.
Binnen Monatsfrist sanken die Verbraucherpreise im Mai in der Gesamtrate um 0,1 Prozent, in der Kernrate stagnierten die Preise. Volkswirte hatten Raten von minus 0,1 Prozent beziehungsweise plus 0,1 Prozent prognostiziert.
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May 29, 2020 05:00 ET (09:00 GMT)
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