Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die beiden Spitzenverbände für Handel und die Immobilienwirtschaft, HDE und ZIA, haben eine zielgenaue Unterstützung für Unternehmen des stationären Handels in dem von der Regierung geplanten Konjunkturpaket verlangt. "Es muss aus Sicht der Verbände gewährleistet sein, dass bei den jetzt angedachten Maßnahmen diskriminierungsfrei und auch unabhängig von der Größe des Unternehmens unterstützt wird", erklärten der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA) in einer Mitteilung. Auch werde es weitere begleitende Maßnahmen geben müssen, sollten die Städte nicht nachhaltig Schaden nehmen.
Die Verbände begrüßten Überlegungen der Bundesregierung zur weiteren notwendigen Unterstützung des stationären Handels durch das Konjunkturprogramm, insbesondere mit einer Überbrückungshilfe. Durch den Shutdown und die weiteren Maßnahmen, wie die Maskenpflicht in den Geschäften und die Begrenzung der Kundenzahl, seien gesunde Unternehmen in existenzielle Schwierigkeiten geraten. Die bisherigen Programme und Maßnahmen seien kein Ersatz für Mietausfälle mangels Umsätzen. Beide Verbände forderten auch weitere Abschreibungsanreize und Steuerrückträge, um die noch auf absehbare Zeit geringeren Umsätze zu entlasten.
"Unsere Branche ist besonders betroffen, und dies wird auch noch andauern", erklärte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. "40 Prozent unserer Nonfood-Einzelhändler sind in ihrer Existenz bedroht, so dass wir eine direkte Unterstützung brauchen." Ebenso sei auch eine finanzielle Unterstützung der Kommunen bei Kultur, Tourismus und Stadtmarketing notwendig." ZIA-Präsident Andreas Mattner betonte, Vermieter und Mieter seien "eine Schicksalsgemeinschaft" und hätten ein gemeinsames Interesse zur Stabilisierung der Branche. "Wir dürfen nicht die Zukunft unserer Kommunen aufs Spiel setzen", mahnte er.
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May 29, 2020 09:02 ET (13:02 GMT)
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