DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Deutschland, Dänemark, Norwegen, Österreich und der Schweiz bleiben die Börsen wegen Pfingsten geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18:10 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.050,20 -1,43% -18,56% Stoxx50 2.892,84 -1,46% -14,99% DAX 11.586,85 -1,65% -12,55% FTSE 6.076,60 -2,29% -17,55% CAC 4.695,44 -1,59% -21,46% DJIA 25.189,96 -0,83% -11,73% S&P-500 3.015,60 -0,47% -6,66% Nasdaq-Comp. 9.378,70 +0,10% +4,53% Nasdaq-100 9.441,97 +0,27% +8,12% Nikkei-225 21.877,89 -0,18% -7,52% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 172,38 +31
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 33,45 33,71 -0,8% -0,26 -43,2% Brent/ICE 34,86 35,29 -1,2% -0,43 -45,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.735,56 1.719,65 +0,9% +15,91 +14,4% Silber (Spot) 17,85 17,50 +2,0% +0,35 -0,0% Platin (Spot) 834,45 838,25 -0,5% -3,80 -13,5% Kupfer-Future 2,41 2,41 -0,2% -0,01 -14,4%
Nach den Aufschlägen am Vortag geht es mit den Ölpreisen leicht nach unten. Händler verweisen auf die Sorge, dass sich der Ölmarkt nicht so schnell ausbalancieren dürfte wie zunächst angenommen. Dies habe sich am unerwartet deutlichen Anstieg der US-Lagerbestände am Vortag gezeigt. "Die US-Nachfrage hat sich die zweite Woche in Folge abgeschwächt, was eine leicht beunruhigende Tendenz ist", so Analyst Helge Martinsen von DNB. Dazu kommt die Sorge vor einer weiteren Verschärfung des Konflikts zwischen den USA und China, was sich negativ auf die Nachfrage auswirken dürfte.
FINANZMARKT USA
Die Sorge vor einer weiteren Verschärfung des Konflikts zwischen den USA und China belastet auch zum Wochenausklang die Wall Street. Die Ankündigung einer Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump zum Thema Hongkong hatte schon am Donnerstag im späten Handelsverlauf den US-Aktienmarkt ins Minus gedrückt. Es wird befürchtet, dass weitere Sanktionen gegen China verhängt werden könnten, was den Streit zwischen Washington und Peking weiter anheizen würde. Noch halten sich die Verluste in Grenzen, da über die Reaktion Washingtons nur spekuliert werden kann. Die US-Konjunkturdaten treten dagegen etwas in den Hintergrund. Der Konsum der US-Bürger hat im April einen Rekordrückgang erlitten, während die Einkommen inmitten der Pandemie einen überraschenden Zuwachs um 10,5 Prozent verbuchten. Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago für Mai und auch die zweite Lesung des Index des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan verfehlten die Erwartungen. Bei den Einzelwerten geht es für die Dell-Aktie um 6,5 Prozent nach oben. Der PC-Hersteller hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Das Unternehmen profitierte nach eigenen Angaben von der Coronavirus-Krise und der daraus folgenden Schließung von Büros und Schulen, die viele Menschen dazu zwingt, zuhause zu arbeiten oder zu lernen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Hongkong-Krise hat zum Wochenschluss an den europäischen Aktienmärkten Gewinnmitnahmen ausgelöst. "Der Konflikt zwischen den USA und China wird nicht länger ignoriert", so Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Anleger warteten auf die Maßnahmen, die US-Präsident Donald als Reaktion auf die Hongkong-Politik Pekings bekannt geben wollte. Marktteilnehmer befürchteten unter anderem eine weitere Eskalation im Handelsstreit. Belastet wurde die Stimmung auch von unerwartet schwachen US-Konjunkturdaten. Unter Druck standen die Zykliker und unter diesen die Autowerte, bei denen es am Vortag wegen ihrer China-Abhängigkeit schon zu kräftigen Verkäufen gekommen war. VW verloren 3,4 und Daimler 4,8 Prozent, BMW kamen mit einem Abschlag von 2,6 Prozent davon. VW erhöht in der Hongkong-Krise sein China-Engagement mit der AUfstockung des Anteils an Jianghuai, bei Daimler sind gleich 2 chinesische Großaktionäre engagiert. In Paris brachen Renault um 7,7 Prozent ein. Der Automobilkonzern will bis zu 15.000 Beschäftigte weltweit entlassen. Der europäische Branchensektor fiel um 3,4 Prozent. Noch schwächer lag der Index der Reise-Aktien im Markt. Er verlor 4,8 Prozent. TUI brachen nach der jüngsten Erholung nun wieder um 16,6 Prozent ein, die Aktien der Kreuzfahrt-Reederei Carnival um 10,7 Prozent. Bei den Fluggesellschaften lagen Lufthansa mit einem Minus von 6,4 Prozent mit an der Verliererspitze in der Branche, im DAX bildeten sie sogar das Schlusslicht. Der Abstieg aus dem DAX lässt sich wohl nicht mehr vermeiden. Einen großen Börsengang gab es mit JDE Peets in Amsterdam. Das Unternehmen stellt die Nummer Zwei auf dem Kaffeemarkt. Die Aktien wurden zu 31,50 Euro ausgegeben, der Unternehmenswert liegt damit bei über 15 Milliarden Euro. Die Aktien schlossen mit einem Aufschlag von 13,8 Prozent bei 35,84 Euro.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:41h Do, 17:22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1102 +0,21% 1,1091 1,1056 -1,0% EUR/JPY 119,67 +0,37% 118,93 119,01 -1,8% EUR/CHF 1,0677 -0,02% 1,0690 1,0670 -1,7% EUR/GBP 0,9017 +0,30% 0,8990 0,8972 +6,5% USD/JPY 107,78 +0,15% 107,21 107,63 -0,9% GBP/USD 1,2311 -0,09% 1,2334 1,2324 -7,1% USD/CNH (Offshore) 7,1649 -0,10% 7,1634 7,1571 +2,9% Bitcoin BTC/USD 9.419,76 -0,14% 9.527,76 9.457,26 +30,6%
Der Euro klettert erstmals seit zwei Monaten wieder über die Marke von 1,11 Dollar. Zu Wochenbeginn hatte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,09 Dollar gelegen. Weiterhin treibt unter anderem das von der EU-Kommission vorgeschlagene Wiederaufbaupaket. Dazu kommen die vorläufigen Verbraucherpreise aus der Eurozone, die einen weiter geringen Inflationsdruck zeigen. Allerdings zeigt sich der Dollar auf breiter Front schwächer. Der Dollar-Index verliert 0,4 Prozent. Auch hier sind die Blicke auf die Pressekonferenz von US-Präsident Trump gerichtet.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Zum Wochenausklang war an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz auszumachen. Die Anleger agierten im Spannungsfeld aus der Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft nach dem Abflauen der Coronakrise und der Sorge um die Zukunft Hongkongs, dessen Autonomie von China untergraben wird. In Peking hatte am Donnerstag der Nationale Volkskongress das international umstrittene Sicherheitsgesetz für Hongkong gebilligt, mit dem "Separatismus" und "Aufruhr" in der Sonderverwaltungszone offiziell verboten werden sollen. Damit reagierte China auf die monatelangen, mitunter gewalttätigen Proteste der Hongkonger Demokratiebewegung im vergangenen Jahr. Die US-Regierung entzog der Finanzmetropole Hongkong aus Protest gegen das Gesetz ihren Sonderstatus. Präsident Donald Trump kündigte für Freitag eine Pressekonferenz zur Entwicklung um Hongkong an. Es wird erwartet, dass die USA neue Sanktionen gegen China verhängen und damit der Handelsstreit zwischen den beiden Ländern wieder hochkocht. Unter den Einzelwerten verteuerten sich in Schanghai die Aktien von Anhui Jiang Automobile um gut 8 Prozent. Volkswagen übernimmt 50 Prozent an der Muttergesellschaft des chinesischen Autoherstellers. Der deutsche Autokonzern werde voraussichtlich auch seine Beteiligung an dem Joint Venture mit Anhui Jiang auf 75 Prozent erhöhen, teilten die Chinesen mit. In Tokio brach die Aktie des japanischen Autokonzerns Nissan um 10,8 Prozent ein, nachdem das Unternehmen am Vortag nach Börsenschluss einen Milliarden-Verlust ausgewiesen hatte.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Regierung befürchtet weitere Milliardenhilfen für Lufthansa - Magazin
In der Bundesregierung wächst die Sorge, schon bald weitere Staatshilfen für die Lufthansa nachschießen zu müssen, auch wenn der Einstieg des Staates bei der Lufthansa mit 9 Milliarden Euro noch nicht besiegelt ist. Das berichtet Der Spiegel mit Verweis auf ungenannte Regierungskreise.
S&P bestätigt Munich Re mit AA-; Ausblick stabil
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bescheinigt Munich Re trotz Belastungen durch die Corona-Krise eine weiterhin starke Bonität. Wie die Agentur mitteilte, hat sie das Rating des im DAX notierten Rückversicherers mit AA- bestätigt. Der Ausblick ist stabil.
Bafin prüft Aktienkäufe von Wirecard-CEO Braun
Aktienkäufe des Wirecard-Chefs Markus Braun haben die Finanzaufsicht auf den Plan gerufen. Die Bafin untersucht, ob Braun Vorschriften gegen Insiderhandel verletzt hat, sagte eine Sprecherin der Behörde zu Dow Jones Newswires. Braun, der mit einem Anteil von gut 7 Prozent auch größter Aktionär des Unternehmens ist, hatte am Donnerstag für 2,5 Millionen Euro Aktien nachgekauft.
Frankfurter Flughafen plant mehr Flugziele ab Juni
Der Frankfurter Flughafen will seinen Betrieb nach Lockerung der Reiserestriktionen im Juni wieder erweitern. Bereits ab der ersten Juniwoche steige das Flugangebot spürbar. Wie die Betreibergesellschaft Fraport mitteilte, liegt der Fokus in erster Linie auf innereuropäischen Städteverbindungen.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 29, 2020 12:15 ET (16:15 GMT)
Indus plant virtuelle Hauptversammlung und zieht Halbjahresbericht vor
Die Indus Holding AG will ihre Hauptversammlung wegen der Covid-19-Pandemie nun virtuell abhalten. Wie das SDAX-Unternehmen mitteilte, soll die Aktionärsversammlung am 13. August stattfinden. Aufgrund der zeitlichen Verschiebung hat die Unternehmensführung zudem beschlossen, die Veröffentlichung des Halbjahresberichts auf den 6. August vorzuziehen.
GK Software steigert Umsatz und Ergebnis im 1Q deutlich
Die GK Software SE blickt auf ein gutes erstes Quartal zurück. Die Geschäftsführung sieht das Unternehmen auf Kurs, die gesteckten mittelfristigen Ziele für 2020 zu erreichen. Das Umsatzwachstum könnte laut Mitteilung jedoch vor allem im Bereich Neugeschäfte wegen der Auswirkungen der Pandemie geringer ausfallen.
Monte dei Paschi bekommt informell grünes Licht für Bad Bank von EU
Die Banca Monte dei Paschi di Siena SpA kommt bei ihren Plänen zur Ausgliederung eines großen Teils ihrer notleidenden Kredite voran. Die EU-Kommission erteilte eine vorläufige Genehmigung, wie die italienische Bank mitteilte. Mit der italienischen Marktaufsicht Consob und der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nun geklärt, welche "relevanten regulatorischen Schritte" vorab zu tun sind.
Wizz Air erweitert Angebot um 50 Verbindungen
Mitten in der Coronavirus-Krise baut Wizz Air sein Angebot noch aus. Zum 1. Juli eröffnet der ungarische Billigflieger an vier Flughäfen zusätzliche Basen in Europa. Mit 11 zusätzlichen Maschinen sollen insgesamt mehr als 50 neue Verbindungen angeboten werden.
Didi sammelt über 500 Millionen USD für Selbstfahr-Technologie ein
Der chinesische Fahrdienstvermittler Didi Chuxing Technology hat sich von Investoren frisches Geld für die Entwicklung von Selbstfahr-Technologie besorgt. Wie die Gesellschaft mitteilte, hat sie in einer von dem japanischen technologieunternehmen Softbank angeführten Finanzierungsrunde mehr als 500 Millionen US-Dollar eingenommen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 29, 2020 12:15 ET (16:15 GMT)
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