DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IG Metall fordert Konjunkturprogramm von über 100 Milliarden Euro
Die IG Metall fordert die Bundesregierung auf, bei ihrem für Anfang Juni geplanten Konjunkturpaket einen besonderen Fokus auf die Stärkung der Nachfrage und den Umbau der Wirtschaft zu legen. Nötig sei insgesamt ein Konjunkturpaket im Umfang von "weit mehr" als 100 Milliarden Euro, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall.
Kretschmann dringt auf Kaufprämie für alle Autos
In der Debatte um das geplante Konjunkturprogramm pocht der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf eine Kaufprämie für Autos. Diese solle "für elektrische Fahrzeuge höher ausfallen als für moderne, emissionsarme Verbrenner", sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funkte Mediengruppe. Kretschmann hält es für unverzichtbar, auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu unterstützen. "Man kann eine Branche nicht hochziehen, wenn man nur einen kleinen Teil ihrer Produkte fördert", sagte er. "Im ersten Quartal haben Elektroautos gerade mal 3,9 Prozent ausgemacht."
Handel und Immobilienbranche fordern Unterstützung für stationäre Händler
Die beiden Spitzenverbände für Handel und die Immobilienwirtschaft, HDE und ZIA, haben eine zielgenaue Unterstützung für Unternehmen des stationären Handels in dem von der Regierung geplanten Konjunkturpaket verlangt. "Es muss aus Sicht der Verbände gewährleistet sein, dass bei den jetzt angedachten Maßnahmen diskriminierungsfrei und auch unabhängig von der Größe des Unternehmens unterstützt wird", erklärten der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA) in einer Mitteilung. Auch werde es weitere begleitende Maßnahmen geben müssen, sollten die Städte nicht nachhaltig Schaden nehmen.
Scholz dringt auf schnelle Einigung zu EU-Aufbaufonds
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine schnelle Einigung der Länder der Europäischen Union (EU) auf einen europäischen Wiederaufbaufonds angemahnt, da viele Länder sich bereits am Ende von Schließungsmaßnahmen befänden. "Man merkt richtig, in Europa wollen alle jetzt daran mitwirken, dass wir eine Lösung zustande bekommen, und zwar schnell und nicht irgendwann", sagte Scholz im Bundestag. Es sei ein sehr gutes Zeichen, dass alle sich sicher seien, dass am Ende eine Verständigung erreicht werde.
Eurozonen-Budget fällt Corona-Hilfsplan der EU-Kommission zum Opfer
Das über Jahre von Frankreich und Deutschland vorangetriebene Eurozonen-Budget ist den Plänen der EU-Kommission für den riesigen Hilfsfonds wegen der Corona-Krise zum Opfer gefallen. Die Behörde habe zwei dazu geplante Verordnungen zurückgezogen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus EU-Kreisen. Demnach wurde angesichts der gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für die gesamte EU die nun beschlossene Lösung als wirkungsvoller eingeschätzt.
Griechenland öffnet zwei Flughäfen für Ferienflieger ab dem 15. Juni
Griechenland öffnet ab dem 15. Juni die Flughäfen Athen und Thessaloniki für Touristen aus dem Ausland. Reisende aus insgesamt 29 Ländern, darunter aus Deutschland, dürfen in rund zwei Wochen wieder per Flugzeug anreisen, wie das Tourismusministerium am Freitag mitteilte. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hatte bereits am 20. Mai angekündigt, dass Griechenland ab dem 15. Juni seine Touristensaison wieder eröffnen will.
Dänemark öffnet seine Grenzen Mitte Juni für Touristen aus Deutschland
Dänemark will Mitte Juni seine Grenzen wieder für Einreisende aus Deutschland, Norwegen und Island öffnen. Menschen aus anderen Ländern müssen dagegen nach Angaben von Regierungschefin Mette Frederiksen bis Ende des Sommers warten, bis sie wieder nach Dänemark reisen können. Und auch für die Einreisemöglichkeit ab 15. Juni gibt es für die Touristen aus den drei profitierenden Ländern Bedingungen und Beschränkungen. So darf in Kopenhagen nicht übernachtet werden.
Spanische Regierung beschließt Grundeinkommen
In Spanien wird ab Juni ein Grundeinkommen eingeführt. Das beschloss die Regierung in Madrid am Freitag vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise. "Heute wurde in Spanien ein neues soziales Recht geschaffen", sagte Pablo Iglesias, Chef des Linksbündnisses Podemos und stellvertretender Ministerpräsident.
Schwedische Opposition will Corona-Sonderweg unabhängig überprüfen lassen
Seit Wochen macht Schweden mit seinen vergleichsweise wenigen Regeln im Kampf gegen das Coronavirus Schlagzeilen - nun haben die beiden größten Oppositionsparteien eine unabhängige Untersuchung dieses Vorgehens gefordert. Die Kommission müsse noch vor dem Sommer ihre Arbeit aufnehmen, erklärten am Freitag in Stockholm die konservative Moderate Partei und die rechtspopulistischen Schwedendemokraten.
Fed/Powell: Erste Main-Street-Kredite in wenigen Tagen
Die US-Notenbank steht nach den Worten ihres Chairman Jerome Powell kurz vor dem Einsatz ihres bisher schwierigsten Instruments. "Wir sind nur noch wenige Tage entfernt von den ersten Main-Street-Krediten", sagte Powell einem von der Princeton University veranstalteten und übertragenen Interview. Die Vorbereitung dieses Programms sei die bisher komplizierteste Aufgabe bei der Bekämpfung der Pandemie-Folgen gewesen.
Fed/Mester: Schnelle Erholung schwer vorstellbar
Die Präsidentin der Federal Reserve Bank von Chicago, Loretta Mester, erwartet nur eine langsame Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise. "Wenn so viele Menschen arbeitslos sind, ist eine schnelle Erholung schwer vorstellbar", sagte sie bei Bloomberg TV.
Chicagoer Einkaufsmanagerindex fällt auf niedrigsten Stand seit 1982
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Mai entgegen den Erwartungen deutlich abgeschwächt. Der Indikator fiel auf 32,3 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit März 1982, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im April stand der Index bei 35,4 Punkten. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 40,0 Punkte erwartet.
Stimmung der US-Verbraucher im Mai schwächer als erwartet
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Mai schwächer als erwartet entwickelt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage am Monatsende auf 72,3 von 71,8 Ende April. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 74,0 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 73,7.
Konsum der US-Haushalte verzeichnet Rekordeinbruch im April
Der Konsum der US-Bürger hat im April einen Rekordrückgang erlitten, während die Einkommen inmitten der Pandemie einen überraschenden Zuwachs verbuchten. Verglichen mit dem Vormonat brachen die Ausgaben um 13,6 Prozent ein, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Das ist das größte Minus seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1959; das bisherige Rekordminus vom März wurde damit deutlich übertroffen.
Nationalgarde bezieht in Minneapolis Stellung
Im von Protesten gegen Polizeigewalt erschütterten Minneapolis haben 500 Angehörige der US-Nationalgarde Stellung bezogen. Die Lage in der Stadt im US-Bundesstaat Minnesota werde von ihnen sowohl am Boden als auch aus der Luft überwacht, erklärte die Nationalgarde am Freitag. "Unsere Truppen sind dafür ausgebildet, Leben zu schützen, Eigentum zu bewahren und das Recht der Menschen auf friedliche Demonstrationen zu sichern."
China: USA wollen UNO im Hongkong-Streit "als Geisel nehmen"
Im Streit um Hongkong hat China den USA vorgeworfen, sie wollten den UN-Sicherheitsrat "als Geisel nehmen". "Der UN-Sicherheitsrat ist kein Werkzeug, das die USA nach ihrem Willen manipulieren können", sagte Außenamtssprecher Zhao Lijan in Peking. "Andere Staaten, die die Gerechtigkeit auf internationalem Niveau aufrechterhalten, werden nicht zulassen, dass die USA den Sicherheitsrat für ihre eigenen Zwecke als Geisel nehmen."
Taiwans Präsidentin macht Unterstützung für Hongkonger deutlich
Bei einem Treffen mit einem prominenten Hongkonger Oppositionellen hat Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen ihre Unterstützung für die Demokratiebewegung in der Finanzmetropole deutlich gemacht. In Taiwans Hauptstadt Taipeh traf die chinakritische Präsidentin am Freitag den Besitzer eines Buchladens, der aus Hongkong geflüchtet war. Tsai versprach dabei erneut humanitäre Hilfe und Zuflucht für Hongkonger, die für Demokratie in ihrer Heimat kämpfen.
Peru erhält wegen Corona-Krise Milliardenhilfe des IWF
Peru erhält wegen der Corona-Krise Finanzhilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Dem südamerikanischen Land werde eine zweijährige Kreditlinie in Höhe von elf Milliarden Dollar (knapp zehn Milliarden Euro) gewährt, teilte der IWF am Donnerstagabend mit.
Brasiliens Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal um 1,5 Prozent
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 29, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
Das brasilianische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal 2020 gesunken, nachdem die ohnehin schon schwache Konjunktur im März von der Coronavirus-Pandemie getroffen wurde. Die Wirtschaft schrumpfte gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent, wie die Statistikbehörde mitteilte. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 0,3 Prozent niedriger. Ökonomen hatten ihre Prognosen für Brasiliens BIP-Wachstum im Jahr 2020 bereits nach unten korrigiert, bevor viele brasilianische Bundesstaaten gegen Ende März damit begannen, die Schließung nicht essentieller Unternehmen und Aktivitäten anzuordnen.
+++ Konjunkturdaten +++
Kanada's 1Q BIP annualisiert -8,2%
Kanada's 1Q BIP PROGNOSE: -9,0%
Kanada März BIP -7,2% gg Feb
Kanada Feb BIP revidiert auf +0,1% von unverändert
Kanada 4Q BIP revidiert auf +0,6% von +0,3%
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo
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May 29, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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