Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat sich im Mai in etwa wie erwartet von sehr niedrigem Niveau verstärkt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg nach Mitteilung von IHS Markit in zweiter Veröffentlichung auf 39,4 (April: 33,4) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung (39,5 Punkte) prognostiziert.
Laut IHS Markit ging es in sämtlichen von der Umfrage erfassten Industriebereichen erneut bergab, am stärksten im Investitionsgüterbereich. Nach den Rekordeinbußen im April sanken Produktion und Auftragseingang im Mai allerdings mit deutlich abgeschwächten Raten. Gleichwohl blieben die Rückgänge aufgrund der anhaltenden Restriktionen für die Wirtschaft stark. Beim Exportneugeschäft verbuchten die Unternehmen die zweithöchsten Verluste seit Umfragebeginn vor 23 Jahren.
Die Unternehmen bauten erneut kräftig Arbeitsplätze ab - am stärksten in Frankreich, gefolgt von Spanien und Deutschland. Deutschlands Industrie-PMI stieg in zweiter Veröffentlichung auf 36,6 (34,5) Punkte, Frankreichs auf 40,6 (31,5) Punkte und Italiens auf 45,4 (31,1) Punkte.
Wegen der Besorgnis über die langfristigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie für das Wirtschaftswachstum blieben die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist zwar pessimistisch, der entsprechende Index kletterte im Mai jedoch auf ein Dreimonatshoch. "Weitere Lockerungen der Restriktionen dürften den Industrieunternehmen in den nächsten Monaten zusätzlichen Auftrieb geben", schrieb IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson in der Veröffentlichung.
Wie stark der Aufschwung im dritten Quartal ausfallen werde, bleibe höchst unsicher, da sowohl die Binnen- als auch die Exportnachfrage wegen der Social-Distancing-Maßnahmen, der hohen Arbeitslosigkeit und sinkender Unternehmensgewinne noch für geraume Zeit gedämpft bleiben dürften.
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June 01, 2020 04:36 ET (08:36 GMT)
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