FRANKFURT (Dow Jones)--Henkel plant trotz der Coronavirus-Pandemie und der wirtschaftlichen Konsequenzen weder Kurzarbeit noch einen Jobabbau. "Wir hatten bislang keine Kurzarbeit oder keine Kündigungen wegen der Corona-Krise. Aktuell sehen wir dafür auch keinen Anlass bei uns", sagte Vorstandschef Carsten Knobel dem Handelsblatt. Klar sei aber auch, dass die Krise Henkel belaste. "Wir werden uns aber nicht davon abbringen lassen, unsere Strategie umzusetzen, unabhängig von der Krise", sagte er.
Knobel ist seit Januar 2020 CEO von Henkel, zuvor war er als Finanzvorstand tätig und hatte mit seinem Vorgänger Hans Van Bylen sowie auch seinem Vorvorgänger Kasper Rorsted zusammengearbeitet. "Wir haben in der Vergangenheit bei Henkel viel richtig gemacht, aber auch einige Fehler", sagte er der Zeitung. "Das habe ich von Anfang an klar dargestellt. Ich war ja Teil des Teams und war acht Jahre lang im Vorstand. Ich habe die Entscheidungen mit getroffen." Henkel habe sich zu stark auf Effizienz und zu wenig auf Wachstum konzentriert.
Im März hatte der Konzern Wachstumsinitiativen angekündigt, um schlanker und fokussierter, agiler, nachhaltiger, innovativer und digitaler zu werden. Bis 2021 will Henkel im Bereich Consumer Marken und Kategorien im Wert von rund 500 Millionen Euro Umsatz verkaufen oder einstellen.
Im Interview mit dem Handelsblatt benannte der CEO vier Säulen der künftigen Ausrichtung: Das Portfolio in den beiden Segmenten Waschmittel (Laundry) sowie Pflegeprodukte für Haare, Körper, Haut und Mundhygiene (Beauty Care) soll umgebaut werden; das Unternehmen will seine Wettbewerbsfähigkeit mit Blick auf Innovationen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit steigern; die Geschäftsprozesse sollen optimiert werden und die Unternehmenskultur soll verbessert werden.
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June 01, 2020 05:08 ET (09:08 GMT)
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