FRANKFURT (Dow Jones)--Die DAX-Anleger werden wieder vorsichtiger. Wie der wöchentlichen Sentiment-Erhebung der Deutschen Börse zu entnehmen ist, ist der Bullenanteil der institutionellen Anleger um 5 Punkte auf 25 Prozent gefallen, bei den Privatanlegern ging der Anteil um 6 Punkte auf 33 Prozent zurück. 55 Prozent (plus 4 Punkte) der Profis sind bärisch gestimmt, bei den Privaten sind es 47 Prozent (plus 7 Punkte). Damit verbleiben 20 Prozent (plus 1 Punkt) der institutionellen Anleger im neutralen Lager genauso wie bei den Privatanlegern - hier fiel der Anteil um 1 Punkt.
Sentiment-Analyst Joachim Goldberg vermutet, dass die jüngste Aufwärtsbewegung an den Börsen für einige Anleger sehr schmerzhaft gewesen sein muss. Besonders für die Profis, denn die privaten Anleger habe es von einem besseren, weil bullisheren Punkt, aus erwischt. Es sei wohl sehr langfristiges Kapital in den Markt gekommen, das die befragten Anleger gehörig unter Druck setze. Goldberg glaubt, dass die Kapitulation der Anleger auf der Short-Seite erst bei deutlich niedrigeren Kursen kommen werde, also gebe es einerseits keine gute Unterstützung nach unten und andererseits die Gefahr eines Short-Squeeze an der Oberseite. Sprich: Viel Volatilität.
In den USA stellt sich die Situation anders dar. Laut der wöchentlichen AAII Sentiment Survey ist der Anteil der Bullen um 1,5 Punkte auf 34,6 Prozent der Anleger gestiegen. Damit liegt der Bullenanteil nur noch knapp unter dem historischen Schnitt von 38 Prozent. Das Bärenlager ist um 3,3 Punkte auf 38,9 Prozent geschrumpft - hier liegt das Mittel bei 30,5 Prozent. Damit sind 26,6 Prozent der US-Anleger neutral gestimmt, ein Plus von 1,8 Punkten.
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June 04, 2020 05:08 ET (09:08 GMT)
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