Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht weiter wirtschaftlich schwierige Zeiten vor Deutschland, hofft aber auf einen Umschwung im zweiten Halbjahr. "Wir haben in der wirtschaftlichen Entwicklung die Talsohle noch nicht durchschritten", betonte Altmaier bei einem Pressestatement. "Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten schwierige Momente gemeinsam durchleben", sagte er voraus. Ziel sei es, "dass wir bereits in diesem Jahr, der zweiten Jahreshälfte auf den Wachstumspfad zurückkehren".
Für nächstes Jahr bekräftigte Altmaier eine Wachstumserwartung von um die 5 Prozent. Spätestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 sollte wieder die alte Stärke wie vor der Corona-Pandemie erreicht und dann übertroffen werden. Werde das Wachstumspotenzial voll ausgeschöpft, werde man spätestens zum Ende der nächsten Wahlperiode zum Ziel ausgeglichener Haushalte zurückkehren, sagte er zudem voraus.
Die von der Koalition beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer sei dabei "ein wichtiges Signal, dass der Aufschwung bei allen ankommen soll". Altmaier zeigte sich überzeugt, dass die deutschen Unternehmen die zum 1. Juli geplante vorübergehende Mehrwertsteuersenkung an ihre Kunden weitergeben werden. "Ich wünsche mir auch, dass viele Unternehmen noch eine Schippe drauftun", sagte er. Aus der Mehrwertsteuersenkung sollten die Firmen "attraktive Angebote entwickeln" und selbst auch Preisnachlässe "auf die eigene Kappe nehmen", forderte der Wirtschaftsminister.
Altmaier betonte zudem, die Ankündigungen im Energiebereich würden schnell umgesetzt. So werde der Photovoltaikdeckel aufgehoben, bekräftigte er. "Wir werden noch vor der Sommerpause bei einem entsprechenden Gesetz die entsprechenden Vorschriften anhängen", kündigte Altmaier an. Auch zur Wasserstoffstrategie seien die letzten offenen Fragen mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) geklärt. "Diese Strategie wird ebenfalls noch vor der Sommerpause vorgestellt."
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June 04, 2020 05:55 ET (09:55 GMT)
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