Bonn (www.anleihencheck.de) - Trotz besser als erwartet ausgefallener US-Daten (ISM-Index, ADP-Beschäftigung) setzte der EUR/USD-Wechselkurs gestern seinen Aufwärtstrend fort, so die Analysten von Postbank Research.Die Nagelprobe dürfte aber die heutige EZB-Ratssitzung werden. Just als die EU bei der koordinierten Krisenpolitik Fortschritte mache, rege sich Medienberichten zufolge im EZB-Rat Widerstand gegen eine Aufstockung des Pandemie-Ankaufprogramms (PEPP). Ein Grund könnte sein, dass die Währungshüter noch Spielräume sehen würden, vom Kapitalschlüssel abzuweichen, da sie bisher von der Flexibilität des Programms keinen größeren Gebrauch gemacht hätten, wie aktuell veröffentlichte Daten zeigen würden. Dennoch sei von einer Aufstockung auszugehen: Erstens könnte das Programm bereits im Spätsommer erschöpft sein, sei doch bis Ende vergangener Woche knapp ein Drittel des Gesamtvolumens von 750 Milliarden Euro verbraucht gewesen. Zweitens untermauere die im Mai auf nur noch 0,1 Prozent gesunkene Inflationsrate im Euroraum gemeinsam mit den zu erwartenden Abwärtsrevisionen der EZB-Wachstums- und Inflationsprojektionen den Bedarf an weiterer Unterstützung. Drittens dürfte Präsidentin Lagarde nach fehlerhafter Kommunikation zu Beginn der Krise und angesichts des Bundesverfassungsgerichtsurteils ihre Führungsstärke sowie die Handlungsfähigkeit der EZB unter Beweis stellen wollen. Entscheide sich der Rat dennoch gegen die Aufstockung und enttäusche die - in Teilen selbst befeuerten - hohen Markterwartungen, würde dies die Glaubwürdigkeit der EZB beschädigen. Kräftigere Kursbewegungen beim EUR/USD könnten die Folge sein. (04.06.2020/alc/a/a) ...Den vollständigen Artikel lesen ...