Von Matthew Dalton
PARIS (Dow Jones)--Der französische Titan der Luxusgüterbranche, Bernard Arnault, überdenkt laut Kreisen seinen 16 Milliarden US-Dollar schweren Deal für den Juwelier Tiffany & Co, nachdem die Branche durch die Coronavirus-Pandemie eingebrochen ist. Arnault habe für Dienstag eine Vorstandssitzung des von ihm kontrollierten Luxusgüterkonzerns LVMH einberufen, um den Kauf des US-Unternehmen zu besprechen, sagte eine informierte Person.
Die LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE bestätigte die Sitzung und erklärte, der Board habe "seine Aufmerksamkeit vor allem auf die Entwicklung der Pandemie und ihre möglichen Auswirkungen auf die Ergebnisse und Perspektiven von Tiffany & Co." gerichtet.
LVMH hat für die Übernahme des Juwelier im November 135 Dollar je Aktie gezahlt, einen Preis, der nahe am Rekordhoch des Aktienkurses lag. Wenige Monate später ließ der Ausbruch des Coronavirus den Markt für Luxusgüter einbrechen und aktuellen Proteste gegen Polizeigewalt in den USA, bei denen es zu Plünderungen und Vandalismus in teuren Einkaufszonen kam, dürften Arnault laut Analysten noch mehr Grund gegeben, die Transaktion in Frage zu stellen.
Arnault werde vermutlich nach Wegen suchen, um den hohen Preis, den er für Tiffany zahlt, neu zu verhandeln, sagten die Analysten. Laut Fusionsvertrag kann Tiffany gegen Zahlung von 575 Millionen Dollar aus dem Deal aussteigen, aber LVMH hat diese Möglichkeit nicht. "Wenn sie aussteigen wollen, gehen sie vor Gericht", sagte der Bernstein-Analyst für Luxusgüter Luca Solca.
Tiffany legt am Dienstag die Zahlen für das Geschäftsquartal per Ende April vor, eine Zeitraum, in den die Sperrmaßnahmen in China und im Westen zur Bekämpfung der Pandemie fallen. Analysten rechnen mit einem Umsatzrückgang um etwa 50 Prozent.
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June 04, 2020 11:57 ET (15:57 GMT)
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