
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang im April schwächer als erwartet
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im April noch schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 25,8 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 36,6 (März: minus 15,4) unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Das war der größte monatliche Rückgang seit Beginn der Datenreihe 1991. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um 19,1 Prozent prognostiziert.
Bundesbank senkt BIP-Prognose 2020 für Deutschland drastisch
Die Deutsche Bundesbank hat ihre Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung wegen der Corona-Pandemie deutlich gesenkt. Wie die Bundesbank im Rahmen ihrer halbjährlichen gesamtwirtschaftlichen Prognose mitteilte, rechnet sie für 2020 wegen der Corona-Pandemie nun mit einem Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,8 Prozent, nachdem sie im Dezember noch einen Anstieg von 1,0 Prozent erwartet hatte. Die Wachstumsprognosen für 2021 und 2022 wurden mit 3,2 (bisher: 1,4) und 3,7 (1,3) Prozent angegeben.
Sachverständigenrat korrigiert Konjunkturprognose nach unten
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr nach unten korrigieren. Das kündigte dessen Vorsitzender Lars Feld in den Zeitungen der Funke Mediengruppe an. "Der Lockdown hat länger gedauert und die Außenwirtschaft wird härter getroffen als erwartet. Vor allem im Hinblick auf die USA waren wir deutlich zu optimistisch", sagte der Freiburger Wirtschaftsprofessor. "Wir haben in diesem Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten, der voraussichtlich zwischen minus 6 Prozent und minus 7 Prozent liegen wird."
Merkel bekräftigt Befristung geplanter Mehrwertsteuersenkung
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das von der Koalition vereinbarte Konjunkturpaket gegen Kritik verteidigt und den befristeten Charakter der geplanten Senkung der Mehrwertsteuer betont. "Wir wollen ja schnell möglichst zu unserem Wohlstand zurück", sagte sie in der ZDF-Sendung "Was nun, Frau Merkel?". "Menschen müssen kaufen können, und wenn wir sozial entlasten wollen, dann ist eine kurzfristige Senkung der Mehrwertsteuer genau richtig, und zwar auch zeitlich befristet, damit dann auch wirklich die Wirtschaft wieder in Gang kommt."
Altmaier: Zustimmung zum Wiederaufbaufonds wichtig für Zukunft Europas
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plädiert für eine Zustimmung zum vorgeschlagenen Wiederaufbaufonds von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie die Pläne von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Ich rechne mit schwierigen Verhandlungen in der deutschen EU-Präsidentschaft", sagte Altmaier im Interview mit Focus Online. "Aber ich habe großes Vertrauen, dass allen Beteiligten bewusst ist, dass hier nicht nur die Überwindung einer konjunkturellen Krise ansteht."
Britsches Verbrauchervertrauen fällt trotz Lockerungen weiter
Das Verbrauchervertrauen in Großbritannien ist trotz Lockerungen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt gefallen. Wie der Marktforscher GfK mitteilte, sank der Index des Verbrauchervertrauens Ende Mai auf minus 36 Punkte. Es lag damit zwei Punkte unter dem Wert von vor zwei Wochen und auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2009. Ökonomen hatten mit einer Verbesserung auf minus 30 Punkte gerechnet.
EU-Kommission für Ende der Reisebeschränkungen in der EU bis Monatsende
Die EU-Kommission hat für die Aufhebung aller Reisebeschränkungen innerhalb der Europäischen Union bis Ende Juni plädiert. Innenkommissarin Ylva Johansson kündigte im Sender Euronews an, sie wolle den Innenministern bei deren Beratungen am Freitag die Abschaffung aller wegen des Coronavirus eingeführten Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen bis Monatsende vorschlagen.
Merkel bezeichnet tödlichen Polizeieinsatz gegen George Floyd als Mord
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den tödlichen Polizeieinsatz gegen den Afroamerikaner George Floyd scharf verurteilt und als Mord bezeichnet. "Erst einmal ist dieser Mord an George Floyd etwas ganz, ganz Schreckliches", sagte Merkel in der ZDF-Sendung "Was nun?". "Rassismus ist etwas Schreckliches. Die Gesellschaft in den Vereinigten Staaten ist sehr polarisiert."
Zehntausende demonstrieren in Wien gegen Rassismus
In Wien haben zehntausende Menschen gegen Rassismus demonstriert. Die Demonstranten riefen am Platz der Menschenrechte auf Englisch "Black lives matter" ("Das Leben von Schwarzen zählt") und "I can't breathe" ("Ich kann nicht atmen") und knüpften damit an die derzeitigen Massenproteste in den USA an.
US-Bürgerrechtler verklagen Trump wegen Polizeieinsatzes gegen Demonstranten
US-Bürgerrechtler haben Klage gegen Präsident Donald Trump wegen des Einsatzes von Tränengas und Gummigeschossen gegen Demonstranten vor dem Weißen Haus eingereicht. Der Einsatz am Montag sei gesetzwidrig gewesen, da die Demonstranten sich friedlich verhalten hätten, argumentieren die Bürgerrechtsorganisation ACLU und andere Gruppen in ihrer Klage. Die Klage richtete sich auch gegen Justizminister Bill Barr und Verteidigungsminister Mark Esper.
Hacker aus China und Iran zielen auf US-Präsidentschaftskampagnen
Mitarbeiter der Präsidentschaftskampagnen von Donald Trump und Joe Biden sind laut Google zum Ziel von Online-Angriffen aus dem Iran und aus China geworden. Diese so genannten Phishing-Angriffe sind oft ein Versuch, Zugang zu E-Mail-Konten zu erhalten. Die Angriffe wecken unangenehme Erinnerungen an die Wahlkampagne von 2016, bei der russische Hacker Informationen von Mitarbeitern der Demokraten gestohlen und diese online gestellt haben.
Sprunghafter Anstieg von Corona-Neuinfektionen in Südafrika
Südafrika hat einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus verzeichnet. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden innerhalb von 24 Stunden 3.267 neue Infektionen registriert - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Fälle konzentrieren sich auf die Provinz Westkap.
Brasilien nun Land mit weltweit dritthöchster Zahl von Corona-Toten
Brasilien ist inzwischen das Land mit der weltweit dritthöchsten Zahl von verzeichneten Todesopfern der Corona-Pandemie. Laut offiziellen Zahlen stieg die Zahl der Corona-Toten in dem südamerikanischen Land um weitere 1473 Fälle auf 34.021. Brasilien setzte sich damit vor Italien, wo die Zahl bei etwa 33.600 lag.
Geberkonferenz für Impfallianz Gavi sammelt 8,8 Milliarden Dollar ein
Bei einer Geberkonferenz sind 8,8 Milliarden Dollar für das internationale Impfbündnis Gavi zusammengekommen. Damit übertraf die von der britischen Regierung ausgerichtete Konferenz ihr eigenes Spendenziel von 7,4 Milliarden Dollar deutlich. Deutschland sicherte Gavi 700 Millionen Euro zu. Die Hilfen sollen in Impfprogramme in ärmeren Ländern fließen, die wegen der Corona-Pandemie ins Stocken geraten sind - und in einen Fonds für künftige Corona-Impfstoffe.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Ausgaben privater Haushalte Apr -11,1% (PROGNOSE: -14,2%) gg Vorjahr
Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Apr -10,0% gg Vorjahr
Japan/Konsumneigung Apr 70,9%
Japan/Konsumneigung Apr -7,4 Pkt gg Vorjahr
Philippinen Verbraucherpreise Kernrate Mai +2,9% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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June 05, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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