BERLIN (Dow Jones)--Der Bund hilft der nordrhein-westfälischen Innovatec GmbH bei der Ausweitung ihrer Vlies-Produktion, um so deutlich mehr Schutzmasken in Deutschland herstellen zu können. Dazu hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) einen ersten Förderbescheid übergeben, wie sein Ressort mitteilte. Insgesamt investiert das Troisdorfer Unternehmen über elf Millionen Euro in zwei neue Anlagen der Firmen Reifenhäuser und Oerlikon zur Produktion von Meltblown-Vlies. Zudem sollen 1.500 Tonnen des Materials zusätzlich hergestellt werden, was eine Produktion von über 1,5 Milliarden Schutzmasken ermögliche.
Der nach eigenen Angaben größte Vlieshersteller Europas erhält dafür einen staatlichen Zuschuss von 30 Prozent. Grundlage dafür ist die am 1. Mai in Kraft getretene Förderrichtlinie, mit der die Bundesregierung Unternehmen, die in den Auf- und Ausbau der Vliesstoffproduktion investieren, unterstützt. Umgesetzt wird das Programm vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
"Unser Ziel ist es, langfristig die gesamte Wertschöpfungskette - von den Maschinen über das Filtervlies bis hin zu Schutzmasken - abzudecken", erklärte Altmaier. Insgesamt peilt der CDU-Politiker eine jährliche Produktion von 4.000 Tonnen Meltblown-Vlies an, einem wichtigen Vorprodukt für die Schutzmasken.
So sollen 5 Milliarden Masken pro Jahr produziert werden können. Dazu wurde das Förderprogramm am 1. Juni um noch zwei weitere Module ergänzt. Mit diesen wird der Auf- und Ausbau von Anlagen zur Produktion von bis zu sieben Milliarden zertifizierten Schutzmasken mit einem Investitionszuschuss von bis zu 50 Prozent gefördert. Das Corona-Kabinett hatte Altmaier Anfang April damit beauftragt, im Zuge der Pandemie eine Inlandsproduktion für Schutzausrüstung und Medizingüter aufzubauen.
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June 05, 2020 04:55 ET (08:55 GMT)
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