BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) muss dieses Jahr für den Bund mehr als 180 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet, wird er zusätzlich zum ersten Nachtragshaushalt von 156 Milliarden Euro bis Mitte Juni einen zweiten im Umfang von noch einmal rund 30 Milliarden Euro vorlegen. Dies werde notwendig, weil Scholz nicht mehr über genügend Kreditermächtigungen verfüge, um die Maßnahmen des Konjunkturpakets für 2020 zu finanzieren.
Bereits am Donnerstag hatte Scholz in einem Videogespräch mit Journalisten erklärt, dass das Konjunkturpaket den Bundeshaushalt 2020 und 2021 mit 120 Milliarden Euro belastet. Dieses Jahr will er 90 Milliarden für wachstumsstimulierende -Maßnahmen bereitstellen. Aus dem ersten Nachtragshaushalt seien noch etwas über 60 Milliarden Euro übrig. Kommendes Jahr betrage die Belastung dann knapp 30 Milliarden Euro. "Das werden wir gut hinbekommen können", bekräftigte der Finanzminister. Für das Bundesbudget 2021 wird Scholz zum zweiten Mal hintereinander die Vorgaben der Schuldenbremse aussetzen.
(Mitarbeit: Andreas Kißler)
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June 05, 2020 07:00 ET (11:00 GMT)
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