Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im April im Zuge der Pandemie erneut stark eingebrochen, nachdem es schon im Vormonat eine heftige Einbuße gegeben hatte. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) fiel die Erzeugung gegenüber dem Vormonat um 17,9 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten ein Minus von 16,8 Prozent prognostiziert.
Binnen Jahresfrist lag die Produktion im April um 25,3 Prozent niedriger. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Januar 1991. Der ursprünglich für März gemeldete Produktionsrückgang gegenüber dem Vormonat von 9,2 Prozent wurde auf 8,9 Prozent revidiert.
Die Industrieproduktion im engeren Sinne fiel im April um 22,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Innerhalb der Industrie nahmen die Produktion von Vorleistungsgütern um 13,8 Prozent und die Produktion von Konsumgütern um 8,7 Prozent ab. Bei den Investitionsgütern ging die Produktion um 35,3 Prozent zurück. Einen besonders starken Rückgang verzeichnete die Automobilindustrie mit 74,6 Prozent.
Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung 7,2 Prozent niedriger als im Vormonat. Die Bauproduktion fiel um 4,1 Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium sprach in seiner Pressemitteilung davon, dass sich die Einschränkungen der gesellschaftlichen und der wirtschaftlichen Aktivitäten im April "vollumfänglich in der Produktion" bemerkbar gemacht hätten. "Der konjunkturelle Tiefpunkt ist damit erreicht. Mit der schrittweisen Lockerung der Schutzmaßnahmen und der Wiederaufnahme der Produktion in der Automobilindustrie setzt nun die wirtschaftliche Erholung ein."
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DJG/apo/smh
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June 08, 2020 02:15 ET (06:15 GMT)
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