
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Sentix: Konjunkturelle Talsohle ist durchschritten
Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex für Deutschland zeigt an, dass nach dem tiefen Fall im Zuge der Pandemie die Talsohle durchschritten ist. Wie Sentix berichtete, steigt der Index im Juni auf minus 17,2 (Mai: minus 35,3) Punkte. Der Index der Lagebeurteilung klettert auf minus 53,0 (minus 66,0). Der Index der Konjunkturerwartungen schafft den dritten Anstieg in Folge und steigt auf plus 27,3 (2,5) Punkte. Das ist der höchste Wert seit März 2015.
Istat: Italiens BIP schrumpft dieses Jahr um 8,3 Prozent
Das besonders stark von der Corona-Pandemie betroffene Italien erwartet in diesem Jahr den schwersten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegszeit. Wie die nationale Statistikbehörde (Istat) mitteilte, wird für 2020 ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 8,3 Prozent erwartet. Im kommenden Jahr werde es demnach aber wieder ein wirtschaftliches Wachstum um 4,6 Prozent geben.
ABN Amro: EZB dürfte PEPP in diesem Jahr weiter aufstocken
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird wahrscheinlich die Anleihekäufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms (PEPP) später in diesem Jahr weiter erhöhen, erklären die Kreditstrategen von ABN Amro. "Dies spiegelt die tiefe Rezession in der Wirtschaft und die beträchtliche Disinflation wider, die sie in den kommenden Jahren auslösen wird." Sie fügen hinzu, dass die Risiken für eine anhaltende Periode mit einer leichten Deflation jetzt erheblich sind.
Regierung kündigt zusätzliche Kabinettssitzung für Konjunkturpaket an
Die Bundesregierung hat eine zusätzliche Kabinettssitzung angekündigt, um das geplante Konjunkturpaket auf den Weg zu bringen. "Neben der regulären Kabinettssitzung am Mittwoch wird es zur Umsetzung der Ergebnisse des Koalitionsausschusses am Freitag eine weitere Kabinettssitzung geben", kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin an. Die Kabinettssitzung werde um 9.30 Uhr beginnen, sagte er. Zu den 57 Punkten des Pakets arbeite man derzeit "mit großer Intensität in vielen Ressorts".
Mittelstand fordert Tempo beim Konjunkturpaket
Die Verbände der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand dringen auf eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen des Konjunkturpakets der Regierung. "Vor allem mit Tempo kann das Konjunkturpaket Wirkung entfalten", erklärte die AG Mittelstand. Das Konjunkturpaket sei ein "wertvolles Signal zur richtigen Zeit", um die Folgen der Corona-Krise weiter abzufedern. "Um die beabsichtigte Wirkung voll entfalten zu können, müssen die Koalitionsbeschlüsse schnellstmöglich Wirklichkeit werden", forderten die Verbände.
Steuerzahlerbund bezweifelt Senkung der Mehrwertsteuer zum 1. Juli
Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hat bezweifelt, dass die Mehrwertsteuer wie von der Bundesregierung geplant zum 1. Juli um drei Prozentpunkte gesenkt und zum 1. Januar 2021 wieder erhöht wird. "Die Mehrwertsteuersenkung ist doch sehr kurzfristig", sagte er. Die Unternehmen könnten gar nicht so schnell reagieren, wie die Politik entschieden habe. "Und der Zeitraum - alles nur für ein halbes Jahr - ist viel zu eng", erklärte er.
Bitkom: Unternehmen nutzen KI in Deutschland zu wenig
Deutsche Unternehmen tun sich noch immer schwer mit Künstlicher Intelligenz (KI). Das ergab eine Umfrage des Digitalverband Bitkom unter 603 Unternehmen. Zwar hält knapp drei Viertel der Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland die Künstliche Intelligenz für die wichtigste Zukunftstechnologie. Aber lediglich jedes zweite Unternehmen sieht darin eine Chance für sich selbst. Bei den Investitionen plant sogar nur jedes siebte Unternehmen Ausgaben in diese Technologie.
Irland lockert Beschränkungen wegen Corona-Pandemie weiter
Irland hat seine Corona-Beschränkungen früher als ursprünglich geplant weiter gelockert. Alle Geschäfte durften am Montag wieder öffnen, Einkaufszentren sollen kommende Woche folgen. Außerdem sind private Besuche zu Hause nun wieder erlaubt. Bis zu sechs Menschen dürfen sich draußen oder drinnen treffen. Statt in einem Umkreis von fünf Kilometern dürfen sich die Iren nun bis zu 20 Kilometer von ihrem Zuhause entfernen.
AFP-Zählung: Weltweit mehr als sieben Millionen Coronavirus-Fälle
Mehr als sieben Millionen Menschen weltweit haben sich mittlerweile mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Rund zwei Drittel der Fälle entfallen auf Europa und die USA, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben hervorgeht. Bis Montagmorgen wurden weltweit 7.003.851 Neuinfektionen gemeldet, 402.867 Infizierte starben.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden 1Q Leistungsbilanz Überschuss 80,6 Mrd SEK
DJG/DJN/AFP/apo
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June 08, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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