Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Nach statistischen Daten des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung vom Mai hat knapp ein Viertel der deutschen Unternehmen Liquiditätshilfen in der Corona-Krise in Anspruch genommen. Wie die Konjunkturumfragen des Ifo-Instituts ergeben hätten, seien es im Mai unverändert 24 Prozent gewesen, gab das Institut bekannt. Besonders viele waren es demnach im Handel und bei den Dienstleistern mit jeweils 30 Prozent. In der Industrie waren es hingegen nur 17 Prozent und im Bausektor sogar nur 5 Prozent. "Die Corona-Krise trifft die Branchen in ganz unterschiedlicher Ausprägung", sagte Ifo-Forscher Stefan Sauer.
Besonders stark betroffen bei den Dienstleistern waren demnach die Reisebüros und -veranstalter, die zu 85 Prozent diese Hilfen in Anspruch nahmen, und die Hotels mit 76 Prozent. 69 Prozent waren es in der Gastronomie, 57 Prozent in der Filmbranche, 54 Prozent bei der Vermietung von Autos und Maschinen, 49 Prozent in künstlerischen, kreativen und unterhaltenden Branchen, 41 Prozent in Werbung und Marktforschung. Am unteren Ende fanden sich Wach- und Sicherheitsdienste und Detekteien mit 3,5 Prozent.
Der Handel verzeichnete ebenfalls starke Unterschiede zwischen dem Einzelhandel mit 41 Prozent und dem Großhandel mit 20 Prozent. In der Industrie waren laut den Angaben vor allem die Hersteller von Bekleidung mit 42 Prozent betroffen sowie die Metall-Erzeugung und -bearbeitung mit 34 Prozent. Dagegen hätten die Chemiebranche mit 7 Prozent der Firmen und die Hersteller von elektrischer Ausrüstung mit ebenfalls 7 Prozent nur wenig Liquiditätshilfen gebraucht.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/cbr
(END) Dow Jones Newswires
June 09, 2020 04:08 ET (08:08 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.