Eine ungekannte Dynamik
Konjunkturelle Faktoren sind derzeit sicherlich nicht die Gründe, die die Kurse derart dynamisch nach oben treiben. Natürlich versucht die Börse, in die Zukunft zu schauen und die Zeit nach Corona in die Kurse einzupreisen. Das ist bis zu einem gewissen Ausmaß normal und wünschenswert. Dass der DAX aber schon wieder in Schlagdistanz des im Februar markierten Allzeithoch von 13.795 Punkten notiert, ist damit sicherlich nicht zu erklären.
Wenn rein konjunkturelle Faktoren ausschlaggebend wären, müsste der DAX 1.000 bis 2.000 Punkte niedriger notieren, denn die wirtschaftlichen Aussichten für den Rest des Jahres sind alles andere als rosig. Die Gewinnschätzungen für die S&P 500-Unternehmen sind in den vergangenen Monaten in den Keller gerauscht. Hierzulande sieht es nicht wesentlich besser aus.
Die eigentlichen Turbos für die Aktienmärkte sind und bleiben die Notenbanken. Derzeit werden von ihnen Hunderte von Milliarden Dollar in die Märkte gepumpt, um die konjunkturellen Folgen der Coronakrise abzumildern. Angesichts mangelnder Alternativen fließt ein Großteil davon in die Aktienmärkte und treibt die Kurse nach oben.
Das Geld sucht sich seinen Weg
Vielen institutionellen Anlegern widerstrebt es sicherlich angesichts der schlechten konjunkturellen Aussichten, jetzt massiv in Aktien einzusteigen, aber andererseits können sie es sich auch nicht erlauben, nicht dabei zu sein. Denn spätestens am Jahresende müssen Fondsmanager und andere institutionelle Anleger Rechenschaft ablegen. Angesichts der bisherigen DAX-Performance fällt es dann schwer, gute Gründe dafür zu finden, dass man nicht dabei war und die Kapitalgeber deshalb wenig oder gar kein Geld verdient haben.
Privatanleger sind in einer solchen Marktlage in einer besseren Position. Sie können bereits dann beginnen einzusteigen, wenn institutionelle Anleger aufgrund ihrer Statuten noch dazu gezwungen sind, ihre Aktienquote klein zu halten. Das führt dazu, dass die "Kleinen" bereits auf ansehnlichen Gewinnen sitzen, wenn die "Großen" erst richtig mit dem Einsteigen beginnen. Spätestens hier zeigt sich, dass Privatanleger am Aktienmarkt keineswegs generell benachteiligt sind, wie gerne immer wieder behauptet wird.
Wir suchen weiterhin nach den Spezial-Stories im großen Investment-Meer. Mit Empfehlungen wie Lang & Schwarz (+40 Prozent), ProSieben (+15 Prozent), Thor Industries (+45 Prozent) oder auch Beyond Meat (+25 Prozent) haben wir die richtige Welle erwischt.
ISIN: DE0008469008, DE0008467416, DE0009653386, DE0007203275, US08862E1091, DE000PSM7770, DE0006459324, US8851601018Den vollständigen Artikel lesen ...