Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Über ein Drittel der Nicht-Lebensmittelhändler in Deutschland sieht wegen der durch die Corona-Krise massiv gesunkenen Umsätze seine Existenz bedroht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 400 Handelsunternehmen in ganz Deutschland, wie der Verband in Berlin mitteilte. Der HDE forderte deshalb mit Blick auf die Kabinettssitzung der Bundesregierung am Freitag, dass vor allem die Überbrückungshilfen rasch und unbürokratisch ausgezahlt werden müssten.
"Viele Nicht-Lebensmittelhändler stehen vor existenziellen Problemen. Nach wie vor finden deutlich weniger Kunden als vor der Corona-Krise üblich den Weg in die Geschäfte, die Umsätze erreichen vielerorts kein auskömmliches Niveau", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die -Umfrage zeige, dass die Hälfte der Nicht-Lebensmittelhändler in der laufenden Woche weniger als 75 Prozent des Vorjahresumsatzes erzielten. Ein Drittel der Befragten gab demnach an, dass im Vergleich zum Vorjahreszeitraum maximal halb so viele Kunden zum Shopping unterwegs waren.
Für die Zukunft sähen knapp 80 Prozent der Händler schwarz: Sie rechneten damit, dass es als Folge der Corona-Krise eine Insolvenzwelle in der Branche geben werde, so Genth. "Die von der Bundesregierung angekündigten Überbrückungshilfen für Unternehmen müssen schnellstmöglich beschlossen und umgesetzt werden", mahnte er. "Ansonsten könnte es für viele Nicht-Lebensmittelhändler zu spät sein." In der Folge würden dann auch zahlreiche Innenstädte veröden. Schnelle und unbürokratische Hilfen seien deshalb unverzichtbar.
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June 12, 2020 03:21 ET (07:21 GMT)
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