
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Industrie in der Eurozone verzeichnet Rekordminus im April
Die Industrieproduktion im Euroraum ist im April mit Rekordwerten eingebrochen, da viele Fabriken wegen der Pandemie stillgelegt wurden. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, schrumpfte die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 17,1 Prozent. Das ist der größte monatliche Rückgang seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1991 und viel größer als die Rückgänge von 3 bis 4 Prozent während der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009. Volkswirte hatten ein Minus um 20,0 Prozent erwartet.
Britische Wirtschaft schrumpft im April um 20,4 Prozent
Die britische Wirtschaft ist im April um ein Fünftel geschrumpft, was die Schäden der landesweiten Schließungen und Einschränkungen wegen der Pandemie verdeutlicht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel um 20,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie die Statistikbehörde mitteilte. Das ist der größte Rückgang gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1997. Binnen Jahresfrist betrug die Einbuße 24,5 Prozent.
Scholz: Wollen aus der Krise raus mit voller Kraft
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich entschlossen gezeigt, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise mit dem von der Regierung geplanten Konjunkturpaket zu überwinden. "Wir wollen aus der Krise raus mit voller Kraft. Und es bleibt dabei: Unsere Maßnahmen haben Wumms", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz, nachdem das Kabinett die zeitkritischen Punkte des Konjunkturpakets auf den Weg gebracht hatte. "Die zentrale Maßnahme, die wir heute beschlossen haben, ist die Senkung der Mehrwertsteuer", erklärte der Finanzminister.
Kabinett bringt Senkung der Mehrwertsteuer und weitere Vorhaben auf den Weg
Die Bundesregierung hat bei einer zusätzlichen Kabinettssitzung wichtige Teile ihres Konjunkturpakets auf den Weg gebracht, darunter vor allem die zum 1. Juli geplante Mehrwertsteuersenkung, wie eine Regierungssprecherin mitteilte. Das Kabinett verabschiedete den Entwurf für ein "Zweites Corona-Steuerhilfegesetz", mit dem die zeitkritischen Änderungen des Konjunkturpakets umgesetzt werden sollen. Insgesamt umfasst dieses Paket 57 Punkte, an denen nach früheren Angaben der Regierung derzeit "mit großer Intensität in vielen Ressorts" gearbeitet wird.
Scholz ruft Bevölkerung zum Einkaufen auf
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die Bevölkerung zum Einkaufen ermutigt, um damit die Wirtschaft nach dem Lockdown wieder in Schwung zu bringen. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung im Umfang von 130 Milliarden Euro, das am Freitag im Kabinett verabschiedet werden soll, setze hier ein Zeichen. "Es geht ja eigentlich um eins, dass wir alle davon überzeugen, dass es jetzt wieder los geht", sagte Scholz im ARD-Morgenmagazin.
HDE: Über ein Drittel der Nicht-Lebensmittelhändler in Existenzgefahr
Über ein Drittel der Nicht-Lebensmittelhändler in Deutschland sieht wegen der durch die Corona-Krise massiv gesunkenen Umsätze seine Existenz bedroht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 400 Handelsunternehmen in ganz Deutschland, wie der Verband in Berlin mitteilte. Der HDE forderte deshalb mit Blick auf die Kabinettssitzung der Bundesregierung am Freitag, dass vor allem die Überbrückungshilfen rasch und unbürokratisch ausgezahlt werden müssten.
Bauindustrie fordert Änderungen bei Umsetzung der Entsenderichtlinie
Die deutsche Bauindustrie warnt die Bundesregierung davor, bei der Umsetzung der europäischen Entsenderichtlinie über das Ziel hinauszuschießen. Zwar sei eine zügige Umsetzung der europäischen Richtlinie nötig, aber die aktuellen Pläne der Bundesregierung würden die seit 2004 aufgebaute Durchschlagskraft der Kontrollbehörden untergraben, warnte die Bauindustrie in einer Stellungnahme. Es drohten neue Bürokratiehürden durch Aufzeichnungspflichten bei Zulagen und Zuschlägen.
Von der Leyen: Kommen nur gemeinsam aus Corona-Krise raus
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen schwört die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf Zustimmung für ihren Corona-Wiederaufbauplan ein. "Alle haben verstanden, was auf dem Spiel steht. Unsere Chance liegt darin, dass wir nun gemeinsam aus der Krise herauskommen", sagte von der Leyen in der aktuellen Ausgabe des Spiegel.
EU-Parlament erhöht Druck in Verhandlungen mit Großbritannien
Angesichts fehlender Fortschritte in den Verhandlungen über die künftigen Beziehungen nach dem Brexit erhöht das EU-Parlament den Druck auf Großbritanniens Premierminister Boris Johnson. Die Ausschüsse für Außenbeziehungen und Handel wollen dazu am Freitagnachmittag einen Bericht zu den Post-Brexit-Gesprächen verabschieden. In ihm drohen die Abgeordneten der Regierung in London mit einem Veto gegen ein Handelsabkommen, wenn sie nicht die Einhaltung von EU-Standards und ein Abkommen zur Fischerei akzeptiert.
Brasilien meldet mehr als 40.000 Corona-Tote
In Brasilien hat die Zahl der Corona-Toten die Marke von 40.000 überschritten. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen stieg auf mehr als 800.000, wie das Gesundheitsministerium bekannt gab. Brasilien registrierte innerhalb von 24 Stunden bis Donnerstag 30.000 Neuinfektionen und 1.239 Todesfälle. Das Land hat nach den USA und Großbritannien die dritthöchste Corona-Todesrate weltweit.
DJG/DJN/AFP/apo
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June 12, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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