Der Juni startete sehr euphorisch und hatte damit ein wenig zu viel Zukunft eingepreist. Mit der FED-Sitzung kamen die Marktteilnehmer dann wieder auf den Boden der Realität und preisten die Wirtschaftsdaten in den Kursen ein.
Zum Ende der ersten Juniwoche standen wir im DAX (ISIN DE0008469008 | WKN 846900) nur 87 Punkte von der runden 13.000 entfernt und hatten eine rasante Aufwärtsbewegung hinter uns. Diese wurde in dieser Woche gänzlich umgekehrt. Mit einem Schlusskurs unter 12.000 Punkten hat der DAX somit mehr als 1.000 Punkte Aufschlag in 1.000 Punkte Abschlag gewandelt und sich auf Sicht des Juni wie folgt dargestellt:
DAX-Entwicklung im Juni
Auch wenn das Bild lustig anmutet, so steckt doch eine Botschaft dahinter. Rettungsschirme wie im Falle der Lufthansa, deren Entwicklung im selben "Bogen" wie beim DAX verlief, können immer nur kurzfristig die Situation unter der Oberfläche überlagern, diese jedoch nicht grundsätzlich ändern.
So hatte die US-Notenbank FED zur Wochenmitte ihre Prognosen für die US-Wirtschaft vorgestellt und im Angesicht der angespannten Lage am US-Arbeitsmarkt und der revidierten BIP-Zahlen hier einen niedrigen Leitzins bis mindestens 2022 ausgerufen. Vielen Marktteilnehmern wurde damit bewusst, dass die Coronakrise nicht binnen zwei Monaten und mit einigen Milliarden "Übergangsgeld" aus der Welt geschafft ist.
Entsprechend schnell kam es zu Gewinnmitnahmen noch am gleichen Abend, die im im Webinar von JFD auch entsprechend handelte:
Doch zurück zur DAX-Wochenentwicklung - zunächst startete die Woche recht freundlich und hatte mit 12.913 ein neues Verlaufshoch gezeigt. Doch bereits am Dienstag konnte hier nicht angeknüpft werden. Hausgemachte Daten zur Deutschen Handelsbilanz zeigten auf, wie schlecht es um unsere Exportwirtschaft bestellt ist. Folgende Grafik ist von n-tv entnommen und basiert auf den Daten des statistischen Bundesamtes:
Exporte aus Deutschland
Damit hatte der DAX Mühe, seinen Aufwärtstrend zur Wochenmitte zu verteidigen (Rückblick Chart 9.6.):
Zur Wochenmitte war der DAX-Trend noch intakt
Doch die Zurückhaltung vor der FED-Sitzung und die "Nachlese" ließen dieses Szenario apbrubt enden. Am Donnerstag kam es mit einem GAP zum größten Verlusttag seit Mitte März. Hierbei fiel auch die 12.000er-Marke auf Schlusskursbasis, welche trotz eines Erholungsversuches am Freitag zum Wochenausklang erneut nicht als Schlusskurs zurückerobert werden konnte.
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