
BERLIN (Dow Jones)--Der Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) beklagt den wachsenden Druck auf die Wirtschaft wegen der festgefahrenen Gespräche über die zukünftigen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien. Wichtig sei nun ein geschlossenes Auftreten der EU.
"Für die deutsche Wirtschaft ist es kein gutes Signal, dass der wichtige politische Impuls zur Auflösung der Verhandlungsblockade beim Spitzentreffen heute nicht gelungen ist", erklärte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben zum Ausgang der Gespräche am Montag zwischen Brüssel und London. "Leider gibt es jetzt nur einen klaren Punkt: Eine Verlängerung der Übergangsphase über 2020 hinaus wird nun offiziell ausgeschlossen. Damit wächst der Druck auf die Wirtschaft."
Ohne Einigung auf ein Handelsabkommen drohten bis Jahresende Zölle, umfangreiche Handelshemmnisse und rechtliche Unsicherheit im wichtigen Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich. Diese Unsicherheit spiegele sich bereits in den deutschen Exporten in das Vereinigte Königreich wider, denn diese seien in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.
Der Einbruch sei deutlich stärker gewesen als der coronabedingte Rückgang um 11 Prozent in die sonstige EU. Für die kommenden Monate bis zum Ende der Brexit-Übergangszeit Ende Dezember mahnte Wansleben ein geschlossenes und entschlossenes Auftreten der EU in den Verhandlungen.
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June 15, 2020 11:34 ET (15:34 GMT)
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