ZÜRICH (Dow Jones)--Etwas fester ist der schweizerische Aktienmarkt am Montag aus dem Handel gegangen. Im frühen Verlauf belastete die Angst vor einer zweiten Pandemiewelle die Kurse, nachdem in Peking wegen eines neuerlichen Corona-Ausbruchs mehrere Wohnviertel abgeriegelt worden waren. Auch in den USA steigt die Zahl der Infizierten weiter.
Allerdings kamen zunächst aus China und im späteren Tagesverlauf auch aus den USA ermutigende Konjunkturdaten, die etwas stützend wirkten. In China war die Industrieproduktion im Mai war nicht so stark gestiegen wie erhofft, zeugte aber doch von einer Wiederbelebung der Wirtschaft. In den USA hat sich der Empire-State-Manufacturing Index im Juni verglichen mit dem Vormonat überraschend stark erholt und lag nur noch knapp unter der Expansionsschwelle.
Die Analysten von ThinkMarkets erklärten die Erholung der Börse von ihren Tiefs auch mit Erwartungen, dass eine zweite Infektionswelle nicht mehr den gleichen wirtschaftlichen Schaden anrichten wird wie die erste. Die Menschen seien sich mittlerweile der Wichtigkeit der Social-Distancing-Regeln sehr viel bewusster, was hoffentlich zur Folge haben werde, dass neue Ausbrüche viel besser zu kontrollieren seien und daher das Wirtschaftsleben weniger beeinträchtigt werde
Der SMI gewann 0,5 Prozent auf 9.843 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und acht -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 63,21 (zuvor: 63,22) Millionen Aktien.
In der Schweiz griffen die Anleger vorzugsweise zu den als defensiv geltenden Pharmawerten. Die Schwergewichte Novartis und Roche gewannen jeweils 0,7 Prozent. Im Fall von Roche hätten positive Daten zu Medikamentenstudien zusätzlich gestützt, hieß es.
Für Lonza ging es um 2,6 Prozent aufwärts. Lonza gilt wegen seiner Zusammenarbeit mit dem US-Biotechnologie-Unternehmen Moderna, das einen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt, als potenzieller Nutznießer der Pandemie.
Auch die als defensiv geltende Aktie des Lebensmittelkonzerns Nestle war gesucht. Sie stieg um 0,3 Prozent.
Gemieden wurden hingegen die Aktien der Luxusgüterbranche. Richemont verbilligten sich um 1,4 Prozent und Swatch um 1,0 Prozent. Hier verwiesen Händler auf den schwachen chinesischen Einzelhandelsumsatz. China ist für beide Unternehmen ein wichtiger Absatzmarkt.
Sika stiegen um 2,2 Prozent. Nach Angaben aus dem Handel hat Kepler die Aktie auf "Buy" von "Hold" hochgestuft. Lafargeholcim rückten um 0,8 Prozent vor. Hier hatte die Citigroup im Rahmen einer Sektorstudie das Kursziel zwar nur um einen Franken auf 49 Franken erhöht, die Kaufempfehlung aber bekräftigt. Nach Aussage der Citi-Analysten erholt sich der US-Zementmarkt schneller als gedacht, wovon die europäischen Anbieter profitieren dürften.
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June 15, 2020 11:45 ET (15:45 GMT)
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