Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ZEW-Index gewinnt im Juni weiter an Boden
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Juni weiter erholt. Der vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf 63,4 Punkte von 51,0 im Vormonat und zeigte sich damit stärker als von Experten erwartet. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg der Konjunkturerwartungen auf 60,0 vorausgesagt. Auch der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich stärker als erwartet von minus 93,5 auf minus 83,1 Punkte. Erwartet worden war nur ein Anstieg auf minus 85,0 Zähler.
IWH: Deutsches BIP sinkt 2020 um 5,1 Prozent
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erwartet für dieses Jahr einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 5,1 Prozent und 2021 dann einen BIP-Zuwachs von 3,2 Prozent. Das geht aus der neuen Sommerprognose des Instituts hervor. Die Pandemie habe im ersten Halbjahr einen Produktionseinbruch ausgelöst, "der auch im nächsten Jahr noch nicht vollständig wettgemacht sein wird", erklärten die Ökonomen.
Arbeitskosten im Euroraum steigen im ersten Quartal spürbar
Die Arbeitskosten in der Eurozone sind im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr um nominal 3,4 (Vorquartal: 2,3) Prozent gestiegen. Dahinter stand ein Anstieg der Lohnkosten um 3,4 (zuvor: 2,4) Prozent und ein Anstieg der Lohnnebenkosten um 3,6 (2,2) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat auf Basis kalenderbereinigter Daten mitteilte.
Bank of Japan signalisiert stabile Zinsen bis 2022
Die Bank of Japan (BoJ) wird ihren Einlagenzins in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich bei minus 0,10 Prozent halten. Gouverneur Haruhiko Kuroda antwortete bei seiner Pressekonferenz auf die Frage, ob es seiner Meinung nach schwierig für die BoJ wäre, die Zinsen vor der Federal Reserve zu erhöhen: "Ehrlich gesagt, ich denke schon." Es wird erwartet, dass die Fed die Zinssätze bis 2022 nahe Null halten wird.
Nachfrage der Banken nach EZB-Liquidität wenig verändert
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft wenig geändert. Wie die EZB mitteilte, wurden 0,471 Milliarden Euro nach 0,439 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 13 (Vorwoche: 15) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,032 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität.
EZB erhält bei täglichem Dollar-Tender keine Nachfrage
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen keine Nachfrage von Banken erhalten. Am Vortag hatten zwei Banken eine Summe von 15 Millionen nachgefragt und bekommen. Der Tender hat einen Festzinssatz von 0,35 (zuvor: 0,34) Prozent.
IEA: Globales Wachstum und Ölnachfrage von Pandemie erschüttert
Die Pandemie wird das globale Wachstum und die Ölnachfrage nach Einschätzung der IEA in diesem Jahr erschüttern, aber Angebotskürzungen der Produzenten und eine rekordträchtige Wiederbelebung der Nachfrage im nächsten Jahr werden dazu beitragen, den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In ihrem monatlichen Ölmarktbericht erklärte die Internationale Energie-Agentur (IEA), dass die weltweite Nachfrage nach Rohöl in diesem Jahr um 8,1 Millionen Barrel pro Tag zurückgehen wird.
US-Regierung arbeitet an Infrastrukturplan von 1 Billion Dollar - Bericht
US-Präsident Donald Trump will zur Bekämpfung der Pandemie-Krise einem Medienbericht zufolge eine weitere Billion US-Dollar für Infrastruktur ausgeben. Der Plan sehe hauptsächlich Ausgaben für traditionelle Infrastruktur wie Straßen und Brücken vor, aber auch für die drahtlose 5G-Infrastruktur und ländliche Breitbanddienste, meldete Bloomberg News unter Berufung auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Die Finanzierung der Infrastruktur soll am 30. September, dem Ende des laufenden Fiskaljahres, auslaufen.
Pekings Behörden über Anstieg der Neuinfektionen äußerst besorgt
Pekings Behörden reagieren mit zunehmend drastischen Maßnahmen auf den neuen Coronavirus-Ausbruch in ihrer Stadt. Nach dem Anstieg der Infektionsfälle auf über hundert innerhalb von fünf Tagen schlossen die Behörden am Dienstag einen dritten Markt, verhängten über benachbarte Wohnblöcke eine Ausgangssperre und ordneten zehntausende weitere Corona-Tests an. Die Lage sei "äußerst ernst", sagte der Sprecher der Stadtverwaltung, Xu Hejian.
Drei indische Soldaten bei Zwischenfall an Grenze zu China getötet
Bei einem Zwischenfall an der indisch-chinesischen Grenze sind nach Angaben der indischen Armee drei indische Soldaten getötet worden. Am Montagabend sei es an einem umstrittenen Grenzabschnitt in der nordwestindischen Region Ladakh zu einer "gewaltsamen Auseinandersetzung" mit Opfern auf beiden Seiten gekommen, erklärte am Dienstag ein Armeesprecher in Neu Delhi. Auf indischer Seite wurden demnach ein Offizier und zwei Soldaten getötet.
Prozess um Mord an Kasseler Regierungspräsident Lübcke in Frankfurt begonnen
Gut ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat am Dienstag der Prozess gegen seinen mutmaßlichen Mörder und einen Komplizen begonnen. Zunächst wurden vor dem hessischen Oberlandesgericht in Frankfurt am Main mehrere Anträge gestellt, so dass sich die Verlesung der Anklage durch die Bundesanwaltschaft verzögerte.
DJG/DJN/AFP/apo
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June 16, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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